Beim Angelusgebet auf dem Petersplatz sagte er am Sonntag vor mehreren tausend Pilgern: "In persönlichen, gesellschaftlichen, aber auch kirchlichen Krisen lassen wir uns manchmal entmutigen, oder wir verfallen ins Jammern und bedauern uns selbst als Opfer." Jesus fordere die Christen jedoch auf, kreativ zu sein und gute Lösungen zu suchen - für sich selbst und für die anderen.
Auch wenn es im persönlichen Leben und in den Institutionen Korruption, Betrug, Ungerechtigkeit und Egoismus gebe, sei es den Christen nicht gestattet, sich entmutigen zu lassen oder gar gleichgültig zu werden, mahnte Franziskus. "Wir sind aufgerufen, kreativ das Gute zu tun, mit der Klugheit und Schläue des Evangeliums, und dabei die Güter dieser Erde zu nutzen, um die geschwisterliche Liebe unter den Menschen zu fördern."
Der Papst machte seine Ausführungen als Auslegung zum Tagesevangelium vom Sonntag, das als "Gleichnis vom untreuen Verwalter" bezeichnet wird. Darin wird ein Finanzgeschäftsführer geschildert, der in einer nahezu ausweglosen beruflichen Lage kreative Wege findet, sich auf Kosten seines Arbeitgebers materiell abzusichern.
Papst betroffen über neuen Krieg im Kaukasus
Papst Franziskus hat sich betroffen über die jüngsten kriegerischen Auseinandersetzungen im Kaukasus gezeigt. "Ich bin tief bestürzt über die neuen Kämpfe zwischen Aserbaidschan und Armenien. Ich bin im Geiste bei den Familien der Opfer", sagte er vor tausenden Pilgern nach dem Angelusgebet auf dem Petersplatz.
Die Kriegsparteien forderte der Papst auf, den Waffenstillstand zu respektieren und ein Friedensabkommen anzustreben. "Der Friede ist möglich, wenn die Waffen schweigen und der Dialog beginnt", sagte Franziskus. Ebenso rief der Papst die Menschen dazu auf, weiterhin für das ukrainische Volk und für Frieden in allen Kriegsgebieten zu beten.