Bischof in Sambia sorgt mit Homosexuellen-Aussage für Kritik

Widerspruch zu Gesetz und Kultur?

Im ostafrikanischen Sambia gibt es Streit über eine Aussage des katholischen Erzbischofs von Lusaka über sexuelle Minderheiten. Alick Banda soll der Regierung vorgeworfen haben, sich für die Belange von queeren Personen einzusetzen.

 © Julia Steinbrecht (KNA)
© Julia Steinbrecht ( KNA )

Wie örtliche Medien am Mittwoch berichten, habe der Bischofs weiter gesagt, LGBTQ-Rechte stünden im Widerspruch zu "Sambias Gesetz und Kultur".

Homosexualität unter Strafe

Sambia ist eines von mehreren afrikanischen Ländern, in denen Homosexualität unter Strafe steht. Banda kritisierte die Behörden dafür, bei der Verfolgung entsprechender Taten "die Augen zu verschließen". Sein Hirtenbrief wurde in allen katholischen Gemeinden der Hauptstadt Lusaka verlesen.

Berichten zufolge meldete sich daraufhin eine Gruppe von Priestern zu Wort. Sie äußerten sich "alarmiert" – allerdings nicht über den Inhalt von Bandas Botschaft, sondern weil er sich damit auf die Seite der Opposition schlage.

Verunglimpfung der Regierung?

Unterstützer der Regierungspartei UPND reagierten verärgert auf Bandas Kritik. Er nehme jedes beliebige Thema zum Anlass, um die Regierung von Präsident Hakainde Hichilema zu "verunglimpfen", hieß es.

Theologe: Bibel verurteilt Homosexualität nicht

Nach Ansicht des Bonner Professors für die Exegese des Alten Testamtens, Ulrich Berges, verbietet die Bibel Homosexualität nicht. Das gelte auch für Levitikus 18, 22, sagte Berges im Gespräch mit DOMRADIO.DE.

"Der Text Levitikus ist ungefähr 500 Jahre vor Christus geschrieben worden. Er bezieht sich immer auf einen Analverkehr zwischen Männern, wobei der Analverkehr immer ein Akt der Demütigung ist. Das ist also überhaupt nicht zu vergleichen mit einer freien, zwischen gleichen Partnern geschlossenen oder versprochenen Lebensbeziehung", so Berges.

Homosexuelles Paar / © LikClick (shutterstock)
Quelle:
KNA