US-Kardinäle mit doppeltem Signal für Transgender

Doppelbödig?

Die US-Kardinäle Blase Cupich und Timothy Dolan heißen Transgender-Personen in allen katholischen US-Krankenhäusern willkommen. Gleichzeitig lehnen sie Geschlechtsumwandlungen in katholischen Kliniken entschieden ab.

Symbole für geschlechtliche Vielfalt / © Jens Kalaene (dpa)
Symbole für geschlechtliche Vielfalt / © Jens Kalaene ( dpa )

Niemand werde diskriminiert, schreiben die beiden Erzbischöfe von Chicago und New York in einem gemeinsamen Artikel im Jesuiten-Magazin "America". Geschlechtsumwandlungen solle es in katholischen Krankenhäusern aber weiterhin nicht geben.

Verstoß gegen die Religionsfreiheit

Blase Joseph Cupich / © Paul Haring (KNA)
Blase Joseph Cupich / © Paul Haring ( KNA )

Staatliche Bestimmungen, die Ärzte und Krankenhauspersonal dazu zwingen, bei Geschlechtsumwandlungen mitzuwirken, seien ein Verstoß gegen die Religionsfreiheit. Die Ablehnung solcher Eingriffe aus religiösen oder moralischen Gründen stellten keine Diskriminierung von Transgender-Personen dar, so Cupich und Dolan.

 Kardinal Timothy Michael Dolan, Erzbischof von New York / © Bob Roller (KNA)
Kardinal Timothy Michael Dolan, Erzbischof von New York / © Bob Roller ( KNA )

Hintergrund der Stellungnahme ist eine Vorschrift des US-Gesundheitsministeriums, die Diskriminierung in der Gesundheitsversorgung verbietet. Das Ministerium behält sich das Recht vor zu entscheiden, ob es trotz bestehenden Gewissensschutzes religiöse Gesundheitsanbieter zwingen kann, gegen ihre Überzeugungen zu verstoßen. Cupich und Dolan fordern in ihrem Artikel das Ministerium auf, die Regelung zu überdenken.

Klage katholischer Ärztevereinigung

Schon im August 2021 hatte sich die katholische Ärztevereinigung einer Klage angeschlossen, die das Mandat des Ministeriums anficht. Es sieht vor, dass Klinikmitarbeiter auch gegen ihre religiösen Überzeugungen Geschlechtsumwandlungen vornehmen müssen.

Umfrage: Mehrheit gegen Kündigungen wegen sexueller Orientierung

Ein Großteil der Menschen in Deutschland lehnt die Regelung der katholischen Kirche ab, Mitarbeitende wegen ihrer Homosexualität oder Transgeschlechtlichkeit entlassen zu können. 79 Prozent finden, dies sollte kein Kündigungsgrund mehr für Kirchenangestellte sein, wie der Bonner "General-Anzeiger" am Freitag unter Berufung auf eine Umfrage mitteilte. 13 Prozent stimmen der Regel im kirchlichen Arbeitsrecht hingegen zu. 8 Prozent zeigen sich unentschlossen.

Kreuz auf Regenbogenfahne / © Julia Steinbrecht (KNA)
Kreuz auf Regenbogenfahne / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA