Britischer Bischof kritisiert Energiepolitik von Liz Truss

Fracking wird wieder zum Thema

Der englische katholische "Umweltbischof" John Arnold ist mit der Politik der neuen britischen Regierung von Liz Truss nicht einverstanden. Er hat sie aufgefordert, von einer Aufhebung des Fracking-Verbots Abstand zu nehmen.

Liz Truss / © Aaron Chown (dpa)
Liz Truss / © Aaron Chown ( dpa )

"Wir müssen uns auf erneuerbare Energien konzentrieren", mahnte der Bischof von Salford gegenüber der BBC. Das "gefährliche" Fracking sei hingegen als Methode zur Förderung von Gasvorkommen "eindeutig eine Bedrohung für die örtliche Bevölkerung, ihr Eigentum und ihr Wohlergehen".

Eine Aufhebung des Fracking-Verbots halte er für einen "sehr kurzfristigen Blick auf eine Energielösung", so der in der Bischofskonferenz von England und Wales für das Umweltreferat verantwortliche Bischof.

Im Jahr 2019 hatte die Regierung Fracking verboten

Es sei "enttäuschend", dass die Regierung eine Wiederaufnahme in Erwägung ziehe, "obwohl es zahlreiche Beweise dafür gibt, dass wir die Nutzung fossiler Brennstoffe nicht ausweiten sollten - insbesondere wenn es solche Beweise für die Gefährdung von Eigentum und Leben gibt wie im Fall von Fracking".

Weltweit umstritten: Fracking (dpa)
Weltweit umstritten: Fracking / ( dpa )

Beim Fracking wird nach Bohrungen ein mit Chemikalien versetztes Gemisch per Hochdruck in Gesteinsschichten gepresst, um darin befindliches Erdgas ("Schiefergas") freizusetzen.

2019 hatte die britische Regierung Fracking verboten, nachdem es in Blackpool, dem einzigen Standort, an dem das Förderverfahren im Vereinigten Königreich eingesetzt wurde, mehrere Erdbeben gegeben hatte. Die neue Tory-Regierung will zum Fracking zurückkehren. Mit Jacob Rees-Mogg ist ein klarer Fracking-Befürworter Energieminister.

Konfessionen und Religionen in Großbritannien

Die einstige Kolonial- und Weltmacht Großbritannien vereint diverse Weltanschauungen. Unter den 66 Millionen Bewohnern stehen neben rund 25 Millionen anglikanischen, 10 Millionen anderen protestantischen und 6 Millionen katholischen Christen immer mehr Konfessions- und Religionslose zu Buche. Zudem gibt es ein bis vier Millionen Buddhisten, geschätzt drei Millionen Muslime sowie mehr als 800.000 Hindus, 420.000 Sikhs und 300.000 Juden.

Großbritannien lässt die EU im Regen stehen / © Alex Hofford (dpa)
Großbritannien lässt die EU im Regen stehen / © Alex Hofford ( dpa )
Quelle:
KNA