„Viele haben das Gefühl, in ihrer Art des Wirtschaftens gar nicht ausreichend gehört zu werden“, sagte der Vorsitzende des Bundes katholischer Unternehmer (BKU), Prof. Dr. Ulrich Hemel, am Sonntag gegenüber DOMRADIO.DE im Interview zu der am Wochenende zu Ende gegangenen jährlichen Bundestagung des BKU.
Zweifellos tue die Regierung schon viel, um die Unternehmer zu unterstützen: „Aber den Blick gerade auf die kleinen und mittleren Unternehmen, den muss sie vielleicht noch einüben.“ Gerade den kleinen und mittleren Unternehmen fehle es oft an Reserven.
Viele Unternehmer würden daher ihr eigenes Erspartes, sofern vorhanden, in ihr Unternehmen einfließen lassen. „Da ist eine Solidargemeinschaft zwischen den Unternehmern und den Beschäftigten da, die in der Öffentlichkeit häufig unterschätzt wird“, lobte der BKU-Vorsitzende.
"Marktplatz des Dialogs"
Insgesamt zeigte sich Prof. Hemel sehr zufrieden mit der Jahrestagung des BKU. "Es war ein Platz, wo ganz unterschiedliche Meinungen zu diesen Themen zur Sprache gekommen sind", sagte Hemel und malte das Bild eines "Marktplatz des Dialogs".
Bei der jährlichen Bundestagung unter dem Motto „Unternehmerisch Gemeinwohl schaffen“ standen Podien, Vorträge und Workshops auf dem Programm. Bei einem Gottesdienst mit Erzbischof Stefan Heße warb der Hamburger Erzbischof dafür, die eigene christliche Identität aus dem Gebet heraus zu finden.
Die gleichen Themen
Für Unternehmen und Gesellschaft seien eine ganze Reihe von Themen gleichermaßen notwendig, sagte Hemel und nannte als Beispiel die Bereiche Bildung und Qualifikation, aber auch die Integration. Als weiteres Beispiel führte Hemel Innovationen an. "Wir als Gesellschaft brauchen das dringend", sagte Hemel und verwies auf die Energiewende.