Fehrs ruft am Reformationstag zu Einsatz für Frieden auf

"Klar eintreten für Gewaltfreiheit"

Die evangelische Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs hat am Reformationstag die Religionen zum Einsatz für Frieden aufgerufen. Beim ökumenischen Gottesdienst in der Hamburger Hauptkirche Sankt Petri betonte sie die Verantwortung aller.

Die evangelische Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs (Archiv) / © Daniel Reinhardt (dpa)
Die evangelische Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs (Archiv) / © Daniel Reinhardt ( dpa )

"Indem wir auch heute gemeinsam mit anderen Religionsgemeinschaften klar eintreten für Gewaltfreiheit, für eine tapfere Demokratie und gegenseitigen Respekt, zeigen wir, dass wir uns mitverantwortlich fühlen für den Frieden", sagte die stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Montag bei einem ökumenischen Gottesdienst in der Hamburger Hauptkirche Sankt Petri.

Evangelisch-lutherische Hauptkirche St. Petri in Hamburg / © saiko3p (shutterstock)
Evangelisch-lutherische Hauptkirche St. Petri in Hamburg / © saiko3p ( shutterstock )

"Nichts ist einmal errungen und für immer gesichert"

In seiner Predigt hob Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) die Bedeutung des Dialogs hervor. Die Gesellschaft beruhe darauf, dass Menschen zur Verständigung bereit seien. "Nichts ist einmal errungen und für immer gesichert, sondern alles bleibt stets prekär: Freiheit und Frieden, Gerechtigkeit und Solidarität", so der Politiker.

Brosda warnte zugleich davor, Freiheit falsch zu verstehen als das Recht, "eigene Ansprüche gegen jeden Widerstand durchzusetzen". Wer Freiheit so deute, gefährde sie letztlich: "Freiheit ist kein Vorwand zur Machtausübung, sondern Bedingung für ein Miteinander." 

Reformation

Am 31. Oktober gedenken Protestanten der Reformation. Die Reformation (lateinisch: Umgestaltung oder Erneuerung) gehört zu den wichtigsten politischen und geistesgeschichtlichen Umwälzungen in Europa. Am Übergang zwischen Mittelalter und der frühen Neuzeit beendete sie im 16. Jahrhundert die Vorherrschaft des Papstes. Katholische Kirche und Teile des Adels verloren an Macht, neue protestantische Kirchen entstanden. Gestärkt wurden damit auch das städtische Bürgertum und die Landesherren.

Reformationstag (dpa)
Reformationstag / ( dpa )
Quelle:
KNA