Beim Angelusgebet auf dem Petersplatz am Dienstag sagte Franziskus, die Reise werde eine Gelegenheit sein, Vertreter anderer Religionen und insbesondere des Islam zu treffen. Es gehe darum, sich im Namen Gottes für den Frieden einzusetzen, den die Welt in dieser Zeit besonders dringend benötige.
Reise nach Bahrain
Der Papst fliegt am Donnerstag nach Bahrain am Persischen Golf. Das kleine Königreich verfolgt eine relativ tolerante Religionspolitik und gestattet auch den nichtmuslimischen Gemeinschaften den Bau von Kirchen und Tempeln. In der Hauptstadt Manama wurde unlängst eine große katholische Kathedrale errichtet.
In Bahrain nimmt der Papst unter anderem an einem interreligiösen Treffen teil und hält mehrere Ansprachen. Am Sonntag wird er in Rom zurückerwartet.
Von Jesus Frieden lernen
Papst Franziskus hat am Fest Allerheiligen die Menschen außerdem zu einem Leben in radikaler Friedfertigkeit aufgerufen. Beim Angelusgebet sagte er vor mehreren tausend Pilgern, das Leben Jesu und der Heiligen sei ein "revolutionäres Leben gegen den Strom" gewesen.
Von Jesus könne man lernen, dass der Friede nicht vom Himmel fällt, sondern mit viel gemeinschaftlichem Einsatz und Geduld geschaffen werden müsse. Der "Same des Friedens" wachse Tag für Tag im Herzen eines Menschen, durch Werke der Gerechtigkeit und der Barmherzigkeit.
Papst ruft zu Abrüstung auf
Viele glaubten, dass Friede mit Gewalt und Macht geschaffen werden könne, doch Jesus lehre das Gegenteil. Der Friede werde nie erreicht, indem man andere erobert oder besiegt, "der Friede ist nie gewalttätig, er ist nie bewaffnet", so der Papst.
Deshalb gelte es, zuerst "die Herzen abzurüsten". Alle seien belastet mit "aggressiven Gedanken und scharfen Worten", sie glaubten, sich "mit dem Stacheldraht der Klage und den Betonmauern der Gleichgültigkeit" verteidigen zu können.
Stattdessen solle man den Weg des Friedens öffnen, sich im Verzeihen üben und Ungerechtigkeiten überwinden. Am Ende seiner Ausführungen rief der Papst erneut zum Gebet für Frieden in der Ukraine auf.