Erneut katholische Kirche in Chile angezündet

Fordern Autonomie

Am Rande eines Besuches des chilenischen Präsidenten Gabriel Boric in der Unruheprovinz La Araucania hat erneut eine katholische Kirche gebrannt. Die Behörden machen eine indigene Bewegung als Urheber verantwortlich.

Demonstrant mit chilenischer Fahne / © Tomywk (shutterstock)
Demonstrant mit chilenischer Fahne / © Tomywk ( shutterstock )

Am Rande eines Besuches des chilenischen Präsidenten Gabriel Boric in der Unruheprovinz La Araucania hat erneut eine katholische Kirche gebrannt. Wie das Portal "BioBioChile" am Donnerstag (Ortszeit) berichtete, ist in der Gemeinde Victoria eine Kapelle in Flammen aufgegangen. Die Behörden sehen demnach die indigene Bewegung "Resistencia Mapuche Malleco (RMM)" als Urheber.

Chile wird seit Jahren von teilweise gewaltsamen Protesten des indigenen Volkes der Mapuche erschüttert, die sich gegen eine strukturelle Benachteiligung wehren und Autonomie fordern. Dabei kam es auch immer wieder zu Brandanschlägen auf christliche Kirchen. Chiles neue linksgerichtete Regierung will sich für eine Aussöhnung einsetzen. Präsident Boric hatte zum ersten Mal seit seinem Wahlsieg die zentral gelegene Unruheprovinz La Araucania besucht.

Die katholische Kirche in Chile

Bei 18 Millionen Einwohnern sind in Chile rund 74 Prozent der Bevölkerung katholisch. Allerdings gibt es eine zunehmende Konkurrenz durch Sekten und Nachwuchsprobleme. Auf einen Priester kommen 5838 Katholiken. Insgesamt gibt es 960 Gemeinden.

Das Land ist nach der dunklen Ära der Pinochet-Diktatur eines der demokratisch stabilsten in Südamerika, kaum ein Land hat so viele Freihandelsabkommen. Aber die starke Kluft zwischen Arm und Reich und der Widerstand der Ureinwohner der Mapuche sind auch für die Kirche große Herausforderungen, die hier als sehr konservativ gilt.

Fassade der Apostolischen Nuntiatur in der chilenischen Hauptstadt. / © Leonardo Rubilar (dpa)
Fassade der Apostolischen Nuntiatur in der chilenischen Hauptstadt. / © Leonardo Rubilar ( dpa )
Quelle:
KNA