Perus Präsident sucht Aussöhnung mit der Kirche

Zum Rücktritt aufgefordert

Nach heftigen Streitereien zwischen Regierung und Kirche in Peru ist Präsident Pedro Castillo zu einem Treffen mit den Bischöfen des Landes zusammengekommen. Im Anschluss sprach Castillo von einer respektvollen Atmosphäre.

Pedro Castillo (M.) / © Juanpa Azabache (dpa)
Pedro Castillo (M.) / © Juanpa Azabache ( dpa )

Wie die Tageszeitung "La Republica"» berichtete, habe Castillo anschließend die respektvolle Atmosphäre des Gesprächs herausgestellt. Er danke dem Präsidenten der Bischofskonferenz, Erzbischof Miguel Cabrejos, für die Aufrechterhaltung eines offenen und aufrichtigen Dialogs, schrieb Castillo anschließend im Kurznachrichtendienst Twitter. Neben Castillo nahmen auch zahlreiche ranghohe Mitglieder des Kabinetts an der Unterredung teil.

Kardinal Pedro Ricardo Barreto Jimeno, Erzbischof von Huancayo (Peru), am 8. Oktober 2019 im Vatikan.

 / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Pedro Ricardo Barreto Jimeno, Erzbischof von Huancayo (Peru), am 8. Oktober 2019 im Vatikan. / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Zuletzt hatte der Erzbischof von Huancayo, Kardinal Pedro Barreto, den Präsidenten öffentlich zum Rücktritt aufgefordert: "Der große Gefallen, den er tun könnte, besteht darin beiseitezutreten, angesichts der Realität in der wir leben und der Beweise für Korruption."

Der Marxist Pedro Castillo regiert seit Juli 2021 in Peru. Seinen hauchdünnen Wahlerfolg in der Stichwahl über seine rechtsgerichtete Rivalin Keiko Fujimori verdankte er vor allem den Stimmen aus den ländlichen Regionen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Castillo sowie dessen Familie wegen Korruptionsvorwürfen, die der Politiker als politisch motiviert zurückweist.

Die katholische Kirche in Peru

Peru ist für die katholische Kirche eine wichtige Bastion in Lateinamerika, von den 31 Millionen Einwohnern gelten 90 Prozent als katholisch. Die Kirche hat viele Entwicklungsprojekte und setzt sich für den Schutz der indigenen Minderheiten ein, die gerade im Amazonasgebiet durch den Raubbau an der Natur und die zunehmenden Flussverschmutzungen infolge des illegalen Goldabbaus in ihren Lebensgrundlagen bedroht werden.

Gläubiger in Peru mit Rosenkranz / © Geraldo Caso (dpa)
Gläubiger in Peru mit Rosenkranz / © Geraldo Caso ( dpa )
Quelle:
KNA