Kirche könnte Friedensgespräche in Kolumbien begleiten

Kirche als Vermittler?

Die katholische Kirche in Kolumbien hat sich offiziell bereiterklärt, die Friedensgespräche zwischen der "Nationalen Befreiungsarmee" und der Regierung zu begleiten. Prälat Hector Fabio Henao soll den Dialog als Beobachter verfolgen.

„Pablo Beltrán“, Vertreter der ELN, und Ivan Danilo Rueda, Kolumbiens Friedensbeauftragten schütteln sich die Hände / ©  Ariana Cubillos (dpa)
„Pablo Beltrán“, Vertreter der ELN, und Ivan Danilo Rueda, Kolumbiens Friedensbeauftragten schütteln sich die Hände / © Ariana Cubillos ( dpa )

Das berichteten kolumbianische Medien am Montag.

20 Geiseln freigelassen

Die erste Runde der Friedensgespräche in Venezuela ist derweil abgeschlossen. Dabei einigten sich die Verhandlungspartner auf erste humanitäre Maßnahmen.

Die Ejército de Liberación Nacional (ELN; deutsch: "Nationale Befreiungsarmee" teilte mit, sie habe in den vergangenen Monaten rund 20 Geiseln freigelassen. Im Januar sollen die Gespräche in Mexiko fortgesetzt werden.

Kolumbiens Präsident Gustavo Petro hatte die Wiederaufnahme der Friedensgespräche mit der ELN-Guerilla zu einem seiner zentralen Wahlkampfversprechen gemacht. Die ELN wiederum bekundete nach dem Wahlsieg des Sozialisten im Juni ihre Bereitschaft zur Teilnahme.

Gespräche 2019 wegen Bombenanschlag abgebrochen

Petros konservativer Amtsvorgänger Ivan Duque hatte die Gespräche als Reaktion auf einen schweren Bombenanschlag 2019 abgebrochen.

Die ELN wurde 1964 von Studenten, katholischen Radikalen und linken Intellektuellen aus Protest gegen die Armut der Kleinbauern gegründet. Eine ihrer Ikonen war der katholische Priester Camilo Torres. Er starb 1966 bei Kämpfen mit Regierungstruppen. Nach Angaben der Wahrheitskommission zur Aufarbeitung des bewaffneten Konflikts war die ELN im Zeitraum von 1986 bis 2016 für rund 18.600 Tote verantwortlich.

ELN - zweitgrößte Guerilla in Kolumbien

Seit dem Friedensvertrag der Regierung mit der größeren Rebellengruppe Farc 2016 ist die marxistisch-leninistische Nationale Befreiungsarmee (ELN) die letzte noch aktive Guerillaorganisation in dem südamerikanischen Land. Mit ihren rund 1500 Kämpfern verübt sie vor allem im Osten Kolumbiens Anschläge und nimmt Geiseln.

ELN-Guerilla in Kolumbien / © Christian Escobar Mora/EFE (dpa)
ELN-Guerilla in Kolumbien / © Christian Escobar Mora/EFE ( dpa )
Quelle:
KNA