Die inzwischen vollständig besetzte Aufarbeitungskommission habe die Erstellung einer kirchenhistorischen Studie durch die Universität Paderborn auch für die Amtszeit des jüngst verabschiedeten Erzbischofs in die Wege geleitet, teilte die Kommission in Paderborn mit.
Umfassende Fragenkataloge an die Leitung
Bislang hätten sich die vom Erzbistum bereits beauftragten Kirchenhistoriker nur mit den Amtszeiten der früheren Erzbischöfe Lorenz Jaeger und Johannes Joachim Degenhardt befasst.
Die Kommission habe zudem umfassende Fragenkataloge an die Leitung des Erzbistums sowie an dessen Interventionsbeauftragten erarbeitet, hieß es weiter. Die ersten Antworten dazu würden ausgewertet.
Kommissionsmitglieder arbeiten frei von Weisungen
Der im Juni vom damaligen Erzbischof Becker bestellte unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Erzbistum Paderborn sei inzwischen vollständig besetzt.
Ihr gehören unter anderem Vertreterinnen und Vertreter der Justiz und sozialer Dienste sowie der Betroffenen an. Die Kommissionsmitglieder arbeiteten frei von Weisungen des Erzbistums und sonstigen Einflussnahmen.
Ziel sei es, Missbrauchstaten von Klerikern und Laien im kirchlichen Dienst zu erfassen und zu analysieren. Dabei werde der Zeitraum von 1941 bis heute in den Blick genommen. Die Arbeit solle zu Veränderungen im kirchlichen Umfeld, zur Aufklärung und zur Verhinderung von sexuellem Missbrauch beitragen.