Aufregend wird es für die insgesamt 75 Sängerinnen und Sänger des Kölner Domchors und des Vokalensembles Kölner Dom am Vorabend zum vierten Advent: Denn an diesem Samstag überträgt das WDR-Fernsehen ab 20.15 Uhr das traditionelle Adventskonzert der Landesregierung aus dem frisch renovierten Bonner Münster. Im Wechsel mit vorgetragenen Gedichten und Geschichten rund um das Fest von Christi Geburt erklingen festliche Orchesterwerke und beliebte Weihnachtslieder in stimmungsvoller Atmosphäre. So verspricht der Sender in einer Presseankündigung.
"Wir freuen uns sehr, in diesem Jahr einmal wieder mit dem Domchor und zusätzlich auch noch mit dem Vokalensemble an diesem besonderen Projekt beteiligt zu sein und damit die Kölner Dommusik zu vertreten", kommentiert Domkapellmeister Eberhard Metternich die Einladung der Staatskanzlei. "Im Jubiläumsjahr des Vokalensembles, das 2022 sein 25-jähriges Bestehen gefeiert hat, ist das noch einmal ein krönender Abschluss für den Chor und ein besonderes Geburtstagsgeschenk."
Anspruchsvolle Lied- und Motettenauswahl
Obwohl das Programm aller Domchöre im Advent mit vielen zusätzlichen Konzerten – bei den Knaben der Domchöre kommen zeitgleich außerdem noch Opernauftritte im Staatenhaus dazu – immer besonders eng getaktet ist, hat Metternich in den letzten Tagen mit seinen beiden Chören noch einmal fleißig an der anspruchsvollen Lied- und Motettenauswahl gefeilt, die daheim am Bildschirm zum Mitsingen oder auch nur Zuhören und Genießen animieren soll. Diesmal sind es sechs Einsätze, auf die sich die beiden Chöre vorbereitet haben und die sie entweder jeweils allein oder gemeinsam bestreiten. Manche Chorsätze singen sie a cappella, andere in Begleitung des WDR-Funkhausorchesters unter der Leitung von Frank Strobel. Man darf sich also freuen auf altvertraute Advents- und Weihnachtslieder wie "Macht hoch die Tür", "Maria durch ein Dornwald ging" oder "O du fröhliche", aber auch auf den Choral "Jesus bleibt meine Freude aus der Bach-Kantate "Herz und Mund und Tat und Leben" oder das berühmte "Gloria" von Vivaldi.
Die vier Chöre am Kölner Dom sind in den vergangenen Jahren immer wieder gefragte Gäste bei diesem alljährlich veranstalteten Live-Auftritt gewesen und somit Teil dieser etablierten WDR-Produktion, so dass die Mitwirkung bei diesem beliebten Vorweihnachtskonzert zur besten Sendezeit – die Übertragung versammelt längst ihre eigene Fan-Gemeinde vor dem Fernsehen – zwar immer wieder neu von positiver Anspannung begleitet wird, in gewisser Weise aber auch ein Stück Routine ist.
Heiner Lauterbach liest Geschichten
Bereits am frühen Mittag reisen alle Sängerinnen und Sänger in Bonn an, um vor Ort noch genügend Zeit für Absprachen mit der Produktionsleitung, einen Soundcheck und einen kompletten Probendurchlauf gemeinsam mit den anderen teilnehmenden Künstlern zu haben. Diesmal liest der Schauspieler Heiner Lauterbach die Geschichten und Gedichte, die ebenfalls immer fester Bestandteil dieser Übertragung sind, während Susanne Wieseler und Claudia Belemann den Abend moderieren. Außerdem gehören zu den musikalischen Gästen die russische Koloratursopranistin Olga Peretyatko, die die Arie "Exsultate jubilate" von Mozart und das "Ave Maria" von Giulio Caccini singt, sowie die Geigerin Diana Tishchenko, gebürtige Ukrainerin, die unter anderem "White Christmas" spielt. Auch der "Winter" aus "Die vier Jahreszeiten" von Vivaldi wird zu hören sein sowie der "Walzer" aus dem Ballett "Schwanensee" von Tschaikowsky.
Das traditionelle Adventskonzert der Landesregierung – die Begrüßungsansprache hält Ministerpräsident Hendrik Wüst als Gastgeber – findet seit 1991 in den Regionen des Landes Nordrhein-Westfalen statt. Mitwirkende seien immer Orchester und Chöre aus dem Musikland NRW, betont der WDR. Dieses Konzert solle in der beschaulichen Jahreszeit ein Gefühl der Zusammengehörigkeit fördern. Gleichzeitig aber sei es als ein Dankeschön des Ministerpräsidenten an alle diejenigen gedacht, die sich mit vorbildlichem bürgerschaftlichem und sozialem Engagement um das Land verdient machten.