Caritas-Chefin fordert mehr Entlastung für die Menschen

Nur eine weitere Vokabel

Die Entlastungspakete der Regierung erreichen nach Einschätzung der Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa viele Menschen nicht. Sie fordert die Bundesregierung zu mehr Aufklärungsarbeit auf, um Zuversicht zu geben.

Symbolbild verzweifelte Frau / © mrmohock (shutterstock)
Symbolbild verzweifelte Frau / © mrmohock ( shutterstock )

Die Maßnahmen würden nicht "automatisch von allen verstanden", sagte die Präsidentin des Deutschen Caritas-Verbandes, Welskop-Deffaa, im Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Für manchen klinge das Wort "Gaspreisbremse" fast ebenso bedrohlich wie "Energiepreissteigerung"; nur eine weitere komplizierte Vokabel.

Eva Maria Welskop-Deffaa, Caritaspräsidentin / © Philipp von Ditfurth (dpa)
Eva Maria Welskop-Deffaa, Caritaspräsidentin / © Philipp von Ditfurth ( dpa )

"Zeit und Kraft fehlen"

Die Caritas-Präsidentin fordert die Regierung auf, mehr zu erklären, um den Menschen Zuversicht zu geben. Viele seien mit der Bewältigung des Alltags so in Anspruch genommen, dass ihnen "Zeit und Kraft fehlen", sich nebenher mit politischen Begriffen zu beschäftigen.

Sie bräuchten vor Ort Berater und Vermittler auf ihrer Suche nach Hilfe; etwa professionelle Heizkosten-Lotsen in den Schuldnerberatungsstellen oder geschulte Freiwillige. Welskop-Deffaa kritisiert, Anträge auf Finanzhilfe seien zu kompliziert. Viele Menschen bemühten sich derzeit um Wohngeld, scheiterten aber am Antrag.

Wie Europa die Energiepreise dämpft

Die Bundesregierung will Preise für Gas und Strom abfedern. Andere EU-Staaten haben unlängst Preisdeckel und andere ähnliche Maßnahmen eingeführt. Doch das deutsche Paket unterscheidet sich von den anderen.

Zählwerk in einem Gaszähler  / © Jens Büttner (dpa)
Zählwerk in einem Gaszähler / © Jens Büttner ( dpa )
Quelle:
KNA