Die Weihnachtserzählung wurde vielfach vertont

Nicht nur "Jauchzet, frohlocket"

Das Weihnachtsoratorium von Bach gehört zur Weihnachtszeit ohne Frage dazu - doch eine Komplett-Aufführung scheitert fast immer an der Länge der sechs Kantaten. Im 18. Jahrhundert entstanden kürzere, aber auch klangschöne Vertonungen.

Christbaumkugel in einem Weihnachtsbaum / © Elisabeth Schomaker (KNA)
Christbaumkugel in einem Weihnachtsbaum / © Elisabeth Schomaker ( KNA )

Heute weitgehend unbekannt ist der Komponist Johann Wilhelm Hertel.

Geboren wurde er 1727 in Eisenach und war damit ein Zeitgenosse von Joseph Haydn. Er stammte aus einer Musikerfamilie und leitete über dreißig Jahre lang bis zu seinem Tod 1789 das Musikleben am Schweriner Hof des Herzogs zu Mecklenburg.

Der war außerordentlich fromm, sodass Hertel auch viel geistliche Musik komponierte. Und so gibt es auch ein Weihnachtsoratorium von Hertel, das allerdings deutlich kürzer und stilistisch erheblich anders ist als das Werk von Johann Sebastian Bach.

Stilistisch zwischen Barock und Klassik

Aber bei Hertel gibt es wunderschöne Weihnachtschoräle, stimmungsvolle Arien und temperamentvolle Chorwerke. Der Engel verkündet den Hirten klangvoll die Geburt von Jesus Christus, Pauken und Trompeten geben dem gut einstündigen Werk einen festlichen Charakter.

Zu den biblischen Texten der Weihnachtsgeschichte kommen noch erbauliche Gedanken, die in den Arien vertont werden. Vor allem die prachtvollen Chorpassagen geben dem Oratorium einen weihnachtlichen Glanz.

Außerdem erklingen im Radioprogramm von DOMRADIO.DE an Weihnachten ab 20 Uhr weihnachtliche Kompositionen von Francis Poulenc, Morten Lauridsen und Michael Praetorius.

Quelle:
DR