Felix Mendelssohn-Bartholdy verdanken wir nicht nur die Wiederaufführung der Werke von Johann Sebastian Bach, sondern auch seine eigenen Kompositionen überzeugen bis heute mit ihrer hohen Qualität. Dazu gehören auch großangelegte Vertonungen von Liedern und Psalmen.
Seine Weihnachtskantate hat als Basis das bekannte Lied "Vom Himmel hoch, da komm’ ich her“ von Martin Luther. Mendelsohn vertonte 1830 insgesamt sieben Strophen dieses Liedes. Die sechsteilige Kantate ist mit einem fünfstimmigen Chor, zwei Solisten und einem klassischen Sinfonieorchester besetzt. Sehr klang- und prachtvoll setzt Mendelssohn den weihnachtlichen Text in Musik und bringt die Freude über die Geburt Jesus perfekt zum Ausdruck.
15 Strophen umfasst das Lied insgesamt, Max Reger vertonte am Anfang des 20. Jahrhunderts alle Strophen für Sopran-Solo, Kinderchor, Solo-Quartett und Gemeindegesang. Dabei behielt er die Melodie bei und veränderte für jede Strophe die Besetzung. Dadurch ist die bewusst schlicht komponierte Vertonung abwechslungsreich und eingängig zugleich.
Weihnachtsoratorien gab es nicht nur in der Barockzeit
Auch wenn das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach zu Recht weltberühmt ist, gibt es auch lohnenswerte andere Vertonungen der Weihnachtsgeschichte. Charles-Camille Saint-Saens war 23 Jahre alt, als er 1858 ein eigenes Weihnachtsoratorium schrieb.
Zehn Sätze umfasst das "Oratorio de Noël", geschrieben ist es auf Latein und hat keine durchgehende Handlung wie die Fassung von Johann Sebastian Bach. Stattdessen reiht Saint Saens weihnachtliche Episoden aneinander.
Textliche Grundlage sind Zitate aus dem Alten und Neuen Testament, die im Bezug zum Weihnachtgeschehen stehen. Beschrieben wird beispielsweise das Erscheinen des Engels bei den Hirten, der die Geburt von Jesus Christus verkündet.
Am zweiten Weihnachtstag erklingen im Radioprogramm von DOMRADIO.DE in der Sendung "Musica" bis 22 Uhr außerdem noch Chorsätze von Friedrich Silcher und Weihnachtsmusik aus dem viktorianischen Zeitalter in Großbritannien.