Das Leitungsgremium der griechisch-orthodoxen Kirche von Zypern wählt an Heiligabend einen Nachfolger für den im November gestorbenen Erzbischof Chrysostomos II. wählen. Das teilte die zyprische Synode (Bischofskonferenz) laut örtlichen Medienberichten vom Donnerstag mit.
![Chrysostomos II. Dimitriou, verstorbener orthodoxer Erzbischof von Zypern, während des Panorthodoxen Konzils am 18. Juni 2016 auf Kreta. / © Harald Oppitz (KNA) Chrysostomos II. Dimitriou, verstorbener orthodoxer Erzbischof von Zypern, während des Panorthodoxen Konzils am 18. Juni 2016 auf Kreta. / © Harald Oppitz (KNA)](/system/files/styles/w21_dmr_theme_embed_xs_1x/private/image/Chrysostomos_II__Dim_40823044.jpg.avif?itok=4IpR2ABl)
Die Synode werde den neuen Erzbischof aus drei Kandidaten wählen, die bei der Volkswahl der 550.000 wahlberechtigten orthodoxen Christen Mitte November die meisten Stimmen erhielten, teilte der amtierende Bischof von Paphos mit, Georgios Papachrysostomou; er verwaltet den vakanten Erzbischofsstuhl bis zur Neubesetzung. Die drei Kandidaten sind neben Papachrysostomou der Metropolit von Limassol, Athanasios Nikolaou, sowie Metropolit Isaias Georgakis von Tamassos.
Nachfolger eines politischen Kirchenoberhaupts
Die Wahl soll demnach am Samstag nach dem Gottesdienst stattfinden. Danach werde sich der neue Erzbischof in der orthodoxen Johanneskathedrale in der Inselhauptstadt Nikosia an die Öffentlichkeit wenden. Die orthodoxe Kirche von Zypern hat wie die von Konstantinopel, Alexandrien, Antiochien, Rumänien, Bulgarien, Griechenland, Albanien und Finnland für das Weihnachtsfest zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Termin des Gregorianischen Kalenders übernommen.
Das langjährige Oberhaupt der zyprischen Kirche, Erzbischof Chrysostomos II., war Anfang November mit 81 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. Der Geistliche war ein scharfer Kritiker des als Annan-Plan bekannten UN-Vorhabens, beide Inselteile wieder zu einem Staat zu vereinigen. Die 1960 von Großbritannien unabhängig gewordene Republik Zypern ist seit 1974 geteilt. Der Norden wurde nach teils gewaltsamen Spannungen von türkischen Truppen besetzt.