Papstbeauftragter Krajewski nach Ukraine-Reise zurück in Rom

Wohnen ohne Licht und Wasser

Der Sozialbeauftragte von Papst Franziskus, Kardinal Konrad Krajewski, ist nach seiner Ukraine-Reise über Weihnachten wieder nach Rom zurückgekehrt. In der Ukraine erlebte er ein "kleines Weihnachtswunder".

Ein Mann pumpt Wasser aus einem Brunnen vor einem zerstörten Haus in der kürzlich zurückeroberten Stadt Lyman in der Ukraine / © Evgeniy Maloletka (dpa)
Ein Mann pumpt Wasser aus einem Brunnen vor einem zerstörten Haus in der kürzlich zurückeroberten Stadt Lyman in der Ukraine / © Evgeniy Maloletka ( dpa )

Papst Franziskus habe seine erneute Mission im Kriegsland aufmerksam mitverfolgt und sich per Sprachnachricht bedankt, sagte der Kurienkardinal am Donnerstag zu Radio Vatikan.

Am Steuer eines Lastwagens aus dem Vatikan war Krajewski vor Weihnachten über sein Heimatland Polen in die Ukraine gefahren und hatte in Kiew und Lwiw gespendete Hilfsgüter persönlich verteilt oder den dafür zuständigen Caritas-Stellen übermittelt, darunter vor allem Stromgeneratoren und Thermohemden. Die Hilfe sei bitter nötig gewesen, berichtete der Kardinal. Vor Ort hätten die meisten Häuser durch die Bombardierung zerstörter Infrastruktur weder Licht noch Wasser gehabt; die Bewohner könnten "nicht mal auf die Toilette gehen".

Kardinal Konrad Krajewski, Almosenpfleger Seiner Heiligkeit, am 28. Juni 2018 im Vatikan / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Konrad Krajewski, Almosenpfleger Seiner Heiligkeit, am 28. Juni 2018 im Vatikan / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )

Weihnachten in der Flüchtlingsunterkunft

Heiligabend verbrachte Krajewski in einem 80 Kilometer von Kiew entfernten Ort in einer Flüchtlingsunterkunft der Dominikaner. Die Messe dort sei mit Hilfe von Stromgeneratoren auch "ein wenig beleuchtet" gewesen, berichtete er; auch ein gemeinsames Essen mit den rund 300 Teilnehmern habe es gegeben, darunter 150 Freiwillige aus verschiedenen Nationen und Konfessionen. Sie hätten ihm "Dinge erzählt, die mich ermutigen", so der Kardinal. Vor Ort sei eine Gemeinschaft entstanden, "die hilft, kocht und zwei bis drei Mal pro Woche nach Saporischschja und Odessa fährt, um Lebensmittel und Kleidung zu bringen".

Obwohl er sich an einem Ort befunden habe, der oft bombardiert werde, habe zu Weihnachten Ruhe und "Friede" geherrscht, sagte Krajewski, der von einem "kleinen persönlichen Weihnachtswunder" sprach. Den Anwesenden hinterließ er einen Rosenkranz des Papstes, der nun in den Familien auf Wanderschaft gehen solle als "Zeichen der Verbundenheit".

Krajewski: Gottesmutter weiß, was Leiden bedeutet

Zur Bedeutung des Mariengebetes sagte Krajewski: "Ich habe erklärt, dass die Gottesmutter nicht nur Jesus geboren hat, sondern auch unter dem Kreuz stand. Also weiß sie, was Leiden bedeutet."

Papst Franziskus hat das Amt des Päpstlichen Almosenmeisters ("Almosenier") stark aufgewertet und 2022 als gleichrangige Vatikanbehörde ("Dikasterium für den Dienst der Nächstenliebe") etabliert. 2018 nahm er den 2013 zum Almosenier ernannten Krajewski ins Kardinalskollegium auf.

Quelle:
KNA
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