Als ersten Schritt vereinbarten die mit Rom verbundene griechisch-katholische Kirche sowie die von Moskau unabhängige Orthodoxe Kirche der Ukraine (OCU) Kirche die Einsetzung einer Arbeitsgruppe, wie die Presseagentur Kathpress (Montag) unter Berufung auf das Portal ukrgate.com meldet.
Den Beschluss fassten demnach die beiden Kirchenoberhäupter, Erzbischof Swjatoslaw Schewtschuk und Metropolit Epiphanij, bei einem Treffen am Sonntag.
Konkrete Vorschläge erarbeiten
Das Gremium soll laut einer gemeinsamen Erklärung konkrete Vorschläge für die Leitung beider Kirchen erarbeiten. Anlass seien die Vorbereitungen zum Gedenken an den 1700. Jahrestag des Ersten Ökumenischen Konzils von Nizäa im Jahr 325. Damals seien die Kalenderprinzipien des kirchlichen Lebens festgelegt worden, so Schewtschuk und Epiphanij.
Bislang wird das Geburtsfest Christi in der Ukraine zu zwei verschiedenen Zeitpunkten gefeiert: am 24./25. Dezember von der römisch-katholischen Kirche sowie am 6./7. Januar bei den Griechisch-Katholischen sowie den Orthodoxen.
Vorverlegung von Weihnachten?
Im Zuge der Abwendung von Russland und vom russisch-orthodoxen Moskauer Patriarchat erfuhren in der Ukraine schon in den vergangenen Jahren Bestrebungen für eine Vorverlegung von Weihnachten auf den früheren Termin Aufwind.
Der orthodoxe Metropolit Epiphanji hatte sich schon Ende 2021 dafür ausgesprochen und seinen Priestern für dieses Jahr Feiern am 24./25. Dezember freigestellt.
Unterschiedliche Kalenderberechnungen
Dass es in den christlichen Konfessionen zwei Termine für die Kirchenfeste gibt, geht auf unterschiedliche Kalenderberechnungen zurück. In den meisten Kirchen gilt inzwischen der 1582 eingeführte Gregorianische Kalender, einige - die Orthodoxen in Russland, Serbien und Georgien - halten aber am Julianischen Kalender fest, nach dem Weihnachten 13 Tage später gefeiert wird.
Auch Ostern wird wegen der 13 Tage Verschiebung anders berechnet: nach dem ersten Frühlingsvollmond.
Das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel sowie die orthodoxen Kirchen von Griechenland, Rumänien, Bulgarien, Zypern, Alexandrien und Antiochien feiern seit mehr als 100 Jahren Weihnachten am selben Tag wie katholische und evangelische Christen.