Söder glaubt an Zukunft des Glaubens

"Es geht um eine frohe Botschaft"

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ist überzeugt, dass das christliche Herz weiter schlagen wird. Den Kirchen empfahl der CSU-Vorsitzende, trotz der Krise der Institution spirituelle Inspiration zu vermitteln.

Markus Söder / © Michael Matthey (dpa)
Markus Söder / © Michael Matthey ( dpa )

Auch wenn die Institution Kirche sich derzeit gerade in Deutschland in einer Krise befinde, habe der Glaube seine Attraktivität und werde sie auch behalten, sagte Söder (CSU) am Donnerstagabend in Rom bei der Vesper der bayerischen Delegation in der Kirche Santa Maria dell'Anima.

"Es geht um eine frohe Botschaft. Sie zu verbreiten, ist der Auftrag."

Mission "daheim"

Statt Depression zu zeigen, sollten die Kirchen spirituelle Inspiration vermitteln, empfahl Söder. Vielleicht komme auch eine Mission infrage, aber nicht eine irgendwo, "sondern daheim". Zugleich würdigte der Ministerpräsident noch einmal den verstorbenen Benedikt XVI.

Die deutsche Delegation im mittleren Bereich mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (vorne M) , seine Frau Elke Büdenbender (vorne l), Bundestagspräsidentin Bärbel Bas ( 2. Reihe l., SPD), Peter Tschentscher (2. Reihe 2.v.r., SPD), Erster Bürgermeister von Hamburg und Bundesratspräsident, Bundeskanzler Olaf Scholz (2. Reihe r, SPD) , Nancy Faeser (3. Reihe l., SPD), Bundesministerin des Innern und Heimat, Markus Söder (3. Reihe 2.v.l., CSU), Ministerpräsident von Bayern, Friedrich Merz (3. Reihe r), CDU Bundesvorsitzender und Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU Fraktion, während der öffentlichen Trauermesse für den emeritierten Papst Benedikt XVI. auf dem Petersplatz / © Ben Curtis (dpa)
Die deutsche Delegation im mittleren Bereich mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (vorne M) , seine Frau Elke Büdenbender (vorne l), Bundestagspräsidentin Bärbel Bas ( 2. Reihe l., SPD), Peter Tschentscher (2. Reihe 2.v.r., SPD), Erster Bürgermeister von Hamburg und Bundesratspräsident, Bundeskanzler Olaf Scholz (2. Reihe r, SPD) , Nancy Faeser (3. Reihe l., SPD), Bundesministerin des Innern und Heimat, Markus Söder (3. Reihe 2.v.l., CSU), Ministerpräsident von Bayern, Friedrich Merz (3. Reihe r), CDU Bundesvorsitzender und Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU Fraktion, während der öffentlichen Trauermesse für den emeritierten Papst Benedikt XVI. auf dem Petersplatz / © Ben Curtis ( dpa )

Er sei einer der größten Theologen des 20. Jahrhunderts, ein brillanter Kopf, ein Philosoph, ein Intellektueller gewesen. "Seine Bücher waren echte Meisterwerke. Wer sie gelesen hat, weiß auch, dass es vermutlich auch einen Meister braucht, um diese Bücher wirklich verstehen zu können."

Charakter der Weltkirche beeindruckend für Protestanten Söder

Er selbst, so Söder, sei Benedikt XVI. mehrmals begegnet. Zuletzt 2020 am Münchner Flughafen, als der emeritierte Papst noch einmal nach Regensburg gereist war, um sich von seinem Bruder Georg zu verabschieden. Als junger Europaminister habe er erstmals eine Generalaudienz des bayerischen Papstes besucht.

Was ihn dabei als evangelischer Christ an der katholischen Kirche immer ganz besonders beeindruckt habe, sei der Charakter der Weltkirche. "Das ist doch unglaublich beeindruckend, dass Menschen aus unterschiedlichen Regionen und unterschiedlichen Lebensstandards der eine Glaube an Jesus Christus eint."

Die wichtigsten Leitlinien des Denkens von Joseph Ratzinger

Benedikt XVI. war der erste Papst der Neuzeit, der freiwillig sein Amt abgab. Dabei berief er sich auf sein Gewissen - obwohl er dieser Instanz stets misstraute und theologisch ganz andere Schwerpunkte setzte. Wie wohl kein Papst vor ihm ist Benedikt XVI. auch auf dem Stuhl Petri ein Theologe geblieben.

Bereits als junger Wissenschaftler gehörte er zu den führenden deutschen Dogmatik-Professoren, die das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) prägten. Später entfremdete er sich immer mehr von seinen Kollegen.

Papst em. Benedikt XVI. am Schreibtisch / © Osservatore Romano/Romano Siciliani (KNA)
Papst em. Benedikt XVI. am Schreibtisch / © Osservatore Romano/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA