Erstmals seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie feiern griechisch-orthodoxe Christen in Hamburg wieder ihre traditionelle Wasserweihe. Weihbischof Bartholomaios Kessidis von der orthodoxen Metropolie in Deutschland segnet am Sonntag von Bord des Segelschiffes «Rickmer Rickmers» die Elbe und den Hamburger Hafen, wie ein Sprecher der griechisch-orthodoxen Gemeinde in Hamburg der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte. Dazu werde er drei Mal ein Kreuz in den Fluss tauchen. An der Feier wollen auch der katholische Hamburger Erzbischof Stefan Heße sowie Vertreter anderer christlicher Konfessionen und der Politik teilnehmen.
Die Große Wasserweihe zum Fest «Erscheinung des Herrn» gehört zu den bedeutendsten Feiern der orthodoxen Kirche. Sie soll an die Taufe Jesu im Jordan erinnern und steht symbolisch für die Segnung der gesamten Schöpfung. In Hamburg findet die Zeremonie seit 1974 am Sonntag nach dem 6. Januar statt. In den vergangenen beiden Jahren war sie wegen der Pandemie ausgefallen.
Die Große Wasserweihe kam von Jerusalem über Konstantinopel (Istanbul) nach Osteuropa. Besonders feierlich wird sie seit dem 19. Jahrhundert in Konstantinopel und Moskau, aber auch in den Zentren der Orthodoxie in den USA begangen. In Konstantinopel und in Moskau wird das Kreuz im Wasser versenkt; junge Leute tauchen danach, und der Finder überreicht es dem Patriarchen. Die griechisch-orthodoxe Kirche hat in Deutschland rund 470.000 Mitglieder.