"Die beabsichtigte Studie soll einen von den bisher in verschiedenen Bistümern vorliegenden Gutachten abweichenden Blickwinkel einnehmen", sagte der Kommissionsvorsitzende Hubert Paul, früherer Präsident des Sozialgerichts Augsburg, der "Augsburger Allgemeinen" (Mittwoch).Die Finanzierung durch das Bistum sei gesichert.
Ziel sei es, die Situation der von Missbrauch im Bistum Augsburg betroffenen Menschen umfassend und ergebnisoffen zu untersuchen, auch in psychosozialer Hinsicht.
Auswertung der MHG-Studie steht kurz vor dem Abschluss
Seit Sommer würden "sehr produktive Gespräche" mit Experten einer bayerischen Universität geführt, so Paul, ohne Details zu nennen. Eine Auswertung der aus der sogenannten MHG-Studie bekannten Fälle im Bistum durch Mitglieder der Aufarbeitungskommission stehe zudem kurz vor dem Abschluss.
2018 war im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz erstmals eine bundesweite Studie zu sexuellem Missbrauch durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige veröffentlicht worden. An der interdisziplinären Untersuchung waren Wissenschaftler verschiedener Universitäten beteiligt. Nach ihren Standorten Mannheim, Heidelberg und Gießen wird das Projekt auch als MHG-Studie bezeichnet. Es wurde zum Ausgangspunkt zahlreicher weiterer Aufarbeitungsprojekte in den einzelnen Bistümern.