Neues Bistumsstatut in Limburg ändert Entscheidungswege

Kulturwandel statt Sparprozess

Das Bistum Limburg ändert seine Entscheidungsstrukturen und will damit einen Kulturwandel in der Kirche vorantreiben. Seit Jahresbeginn gilt ein Bistumsstatut, das "neue Beratungs- und Entscheidungswege" vorsieht.

Limburger Bischofshaus / © Harald Oppitz (KNA)
Limburger Bischofshaus / © Harald Oppitz ( KNA )
Georg Bätzing, Bischof von Limburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz / © Harald Oppitz (KNA)
Georg Bätzing, Bischof von Limburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz / © Harald Oppitz ( KNA )

Als erstes neues Gremium habe bereits ein Bistumsteam als höchstes Leitungsgremium in der Diözese unter Vorsitz des Bischofs die Arbeit aufgenommen, teilte das Bistum auf seiner Homepage mit.

Zudem werde dem Generalvikar laut Bistumsstatut künftig - ähnlich wie im Bistum Mainz - eine Bevollmächtigte oder ein Bevollmächtigter zur Seite stehen, der mit ihm die bischöfliche Verwaltung leiten und "auf Augenhöhe Leitungsaufgaben vom Generalvikar übernehmen" werde.

Bistum Limburg

Das vor 185 Jahren gegründete Bistum Limburg gehört zu den jüngeren unter den 27 deutschen Diözesen. Das Bistum ist Teil der Kölner Kirchenprovinz und misst 6.181 Quadratkilometer. Es erstreckt sich größtenteils auf Hessen, zu einem kleinen Teil auf Rheinland-Pfalz. Zur Diözese gehören die Wirtschafts- und Bankenmetropole Frankfurt sowie die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden ebenso wie ländliche Regionen im Rheingau, Taunus, Westerwald und nördlich von Wetzlar.

Blick auf den Limburger Dom / © Sina Ettmer Photography (shutterstock)
Blick auf den Limburger Dom / © Sina Ettmer Photography ( shutterstock )

Das Bistumsteam solle den Bischof bei der Leitung des Bistums und bei "Fragen von grundsätzlicher Bedeutung" etwa zu Strategien unterstützen. Die Rechte des Diözesansynodalrates blieben davon unberührt.

Bisherige Dezernate werden abgelöst

Zu den weiteren Neuerungen gehört, dass sie bisherigen Dezernate des Bischöflichen Ordinariats aufgelöst und von fünf Bereichen abgelöst werden: "Pastoral und Bildung", "Ressourcen und Infrastruktur", "Personalmanagement und Einsatz", "Strategie und Entwicklung" sowie "Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit". Der zusätzliche Stabsbereich "Aufsicht und Recht" sei direkt dem Generalvikar zugeordnet.

Der Transformationsprozess ist laut Bistum "kein Reorganisations- oder Sparprozess". Auf allen Ebenen der Diözese werde vielmehr ein Kulturwandel angestrebt - auf Basis der Erkenntnisse der MHG-Studie zum sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche.

Dazu gehöre es, "Leitung geteilt und auf Zeit wahrzunehmen, Machtmissbrauch zu verhindern und mehr Geschlechtergerechtigkeit zu realisieren".

Quelle:
KNA