Man sei zuversichtlich, dass der Papst "alle Akteure ermutigt, in Dialog miteinander zu treten und die nationale Versöhnung zu suchen", sagte Sant'Egidio-Auslandschef Mauro Garofalo am Wochenende der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Das sei entscheidend für ein Land, das "seit Erlangung seiner Unabhängigkeit nur Gewalt erlebt" habe.
Sant'Egidio vermittelt im Südsudan
Die katholische Organisation mit Sitz in Rom vermittelt zwischen der Regierung in der Hauptstadt Juba und bewaffneten Rebellen. "Die Freundschaft zwischen Sant'Egidio und dem Südsudan reicht bis in die Zeit zurück, als der Südsudan offiziell noch gar nicht existierte", so Garofalo. Diese Beziehung habe man genutzt, um einen "inklusiven Prozess" anzustoßen. 2020 unterzeichneten die Regierung von Präsident Salva Kiir und Rebellen, die nicht Teil des Friedensabkommens von 2018 waren, die sogenannte Rom-Erklärung. Darin stimmten sie überein, unter der Vermittlung von Sant'Egidio weiterzuverhandeln.
Zuletzt erlebte der Dialog aber einen Dämpfer. Südsudans Regierung brach die Gespräche ab, nachdem sie die Rebellen beschuldigt hatte, einen weiteren Krieg vorzubereiten. "Das Wichtigste ist, dass die Kommunikationskanäle offen bleiben", so Garofalo.
Papst Anfang Februar im Südsudan
Vom 3. bis 5. Februar reist Papst Franziskus gemeinsam mit dem Ehrenoberhaupt der Anglikanischen Weltgemeinschaft, Erzbischof Justin Welby, und dem Moderator der Generalversammlung der presbyterianischen Kirche von Schottland, Iain Greenshields, in das ehemalige Bürgerkriegsland. Garofalo: "Wir hoffen, dass der ökumenische Besuch zum großen Erfolg wird und dem Dialog neuen Schwung gibt."