Erzbistum Freiburg plant Strukturreform in Form von Unionen

Aus 1000 werden 36

Das Erzbistum Freiburg hat weitere Details auf dem Weg zu einer neuen geografischen Aufteilung der Pfarreien beschlossen. Die bistumsweite Neustrukturierung sieht ab 2026 zwischen Bodensee und Odenwald 36 Großpfarreien vor.

Das Erzbistum Freiburg begegnet den heutigen Herausforderungen der Kirche mit dem von Erzbischof Stephan Burger angestoßenen Zukunftsprozess Kirchenentwicklung 2030. / © Uellue (shutterstock)
Das Erzbistum Freiburg begegnet den heutigen Herausforderungen der Kirche mit dem von Erzbischof Stephan Burger angestoßenen Zukunftsprozess Kirchenentwicklung 2030. / © Uellue ( shutterstock )

Bislang gibt es im Erzbistum Freiburg rund 1.000 Pfarreien, die in 224 Seelsorgeeinheiten zusammengefasst sind. Wie das Erzbistum am Dienstag mitteilte, sollen die neuen Großpfarreien formal über das Modell der sogenannten Union errichtet werden.

Dabei bleibe jeweils eine Pfarrei und Kirchengemeinde aus dem künftigen größeren Verbund als Rechtsgröße bestehen, der dann andere beitreten.

Rückriff auf bestehende Strukturen soll Planungssicherheit geben

Die Entscheidung solle Planungssicherheit geben, da auf bestehende Strukturen, Ressourcen und Gremien zurückgegriffen werden könne.

Beispielsweise blieben Arbeitsverträge bestehen. Laut Erzbistum entscheiden die Gemeinden, welche Pfarrei und Kirchengemeinde als Rechtsgröße bestehen bleibt und legen mit einem zentralen Pfarrbüro den Sitz der Pfarrei fest. Der Name der künftigen Pfarrei richte sich nach dem Patron und dem Ort der Pfarrkirche.

Fusion ziehe "massive Arbeitsbelastung für die Verwaltung" nach sich

Eine andere Möglichkeit als die Form der Union wäre die Fusion gewesen, so das Erzbistum. Diesen Weg hat beispielsweise das Bistum Trier bei seiner Strukturreform gewählt. Dabei werden zunächst die bestehenden Pfarreien und Kirchengemeinden aufgelöst und in einem zweiten Schritt neue Pfarreien gegründet.

Das Erzbistum Freiburg sieht bei diesem Modell "große juristische Unwägbarkeiten" und eine "massive Arbeitsbelastung für die Verwaltung".

Erzbistum Freiburg in Zahlen

Das Erzbistum Freiburg ist eines der größten der 27 deutschen Bistümer. Es erstreckt sich über 16.300 Quadratkilometer. Dazu gehören Schwarzwald, Bodensee und Hochrhein, Oberrheinische Tiefebene, Odenwald, die Region Hohenzollern und Taubertal. Zusammen mit der Nachbardiözese Rottenburg-Stuttgart deckt es das Gebiet des Bundeslandes Baden-Württemberg ab.

Im Bistum arbeiten knapp 400 Priester und 600 weitere hauptamtliche Seelsorger: Gemeindereferenten, Pastoralreferenten, Diakone. Hinzu kommen ehrenamtlich Engagierte.

Freiburger Münster / © FooTToo (shutterstock)
Quelle:
KNA