Dies beziehe sich auf den Fall eines beschuldigten Priesters und "kein konkretes Versagen im Einzelfall", erklärte das Bistum am Freitag. "Einige wenige Medien" hätten dennoch berichtet, die Untersuchung werfe "einen Schatten" auf den Bischof.
Genn war vor seinem Amtsantritt in Münster von 2003 bis 2009 Bischof von Essen.
Strafrechtliches Verfahren wurde eingestellt
Gegen den beschuldigten Priester gab es ein strafrechtliches Verfahren, das jedoch eingestellt wurde. Auch im kirchenrechtlichen Verfahren konnten keine Vorwürfe erhärtet werden. Bischof Genn hatte den Beschuldigten nach Bekanntwerden der Vorwürfe beurlaubt, später eine weitere Begutachtung veranlasst und ihm eine Psychotherapie auferlegt, wie es in der Studie heißt. Letztlich versetzte er ihn in den einstweiligen Ruhestand.
Ein Brief, den Genn an die betroffene Familie geschrieben hatte, und weitere Äußerungen von Bistumsmitarbeitern zeigten jedoch ein "gewisses Maß an Schuldabwehr", heißt es in der Studie. Diese Aussage weist das Bistum zurück. Der Bischof habe die Schuld nicht auf die Familie oder das betroffene Mädchen abgewälzt. Er habe immer einzig den Beschuldigten in der Verantwortung gesehen. Zudem bestätige die Studie "mehrfach ausdrücklich, dass der Bischof äußerst konsequent vorgegangen ist".
Fehler eingeräumt
In einem anderen Fall hatte Genn bereits vor Veröffentlichung der Studie Fehler eingeräumt. Dabei geht es um einen Priester, der wegen sexueller Handlungen an Kindern zweimal verurteilt worden war. Seinen Ruhestand verbrachte er im Bistum Essen und half weiter in der Seelsorge aus. Als die Vorgänge rund um den Priester vor rund drei Jahren medial Wellen schlugen, bat Genn um Entschuldigung.