Homolka tritt von Vorstand des jüdischem Studienwerks zurück

Wegen Anschuldigungen des Machtmissbrauchs

Rabbiner Walter Homolka zieht sich von der Spitze des Ernst-Ludwig-Ehrlich-Studienwerk für jüdische Studierende zurück. Er trete zum 25. März als Vorsitzender des ELES-Vorstands zurück, kündigte Homolka am Dienstag in Berlin an.

Kippot/Symbolbild Judentum / © Karolis Kavolelis (shutterstock)
Kippot/Symbolbild Judentum / © Karolis Kavolelis ( shutterstock )

Auf der Mitgliederversammlung am 26. März könne ein neuer Vorstand gewählt werden, für den er nicht mehr kandidieren werde. Homolka war 14 Jahre Vorstandsvorsitzender.

Rabbiner Walter Homolka (Archiv) / © Harald Oppitz (KNA)
Rabbiner Walter Homolka (Archiv) / © Harald Oppitz ( KNA )

Homolka dankte Katarina Seidler und Benno Bleiberg für ihre kommissarische Leitung des Studienwerks ab Mai 2022. Seither hatte der Rabbiner seine Ämter in der jüdischen Gemeinschaft ruhen lassen.

Verfahren um Machtmissbrauch läuft noch

Der Grund dafür sind Anschuldigungen des Machtmissbrauchs und weiterer Verfehlungen am Potsdamer Abraham-Geiger-Kolleg, einer Ausbildungsstätte für liberale Rabbinerinnen und Rabbiner sowie Kantorinnen und Kantoren. Homolka wehrt sich vor Gericht gegen die Vorwürfe; das Verfahren läuft noch.

Das Studienwerk ist nach dem in Berlin geborenen Historiker und Judaisten Ernst Ludwig Ehrlich (1921-2007) benannt. Er engagierte sich bereits wenige Jahre nach der Schoah für den Dialog von Juden und Christen. Das ELES gehört seit 2009 zu den 13 staatlich anerkannten Begabtenförderungswerken in Deutschland für Studierende. Es förderte nach eigenen Angaben bisher mehr als 900 Akademikerinnen und Akademiker.

Quelle:
KNA