"Ich hoffe, dass Papst Franziskus mir vertraut, ich hoffe, dass ich ihm keinen Grund gegeben habe, mir nicht mehr zu vertrauen", erklärte Gänswein gegenüber dem italienischen TV-Senders Rai 1. Laut einem Bericht der Zeitung "Il Fatto Quotidiano" ist ein Treffen zwischen den beiden für Samstag geplant.
Der 66-jährige Deutsche arbeitete viele Jahre für den an Silvester gestorbenen Benedikt - vor, während und nach Ende des Pontifikats. Seit 2013 diente er gleichzeitig Papst Franziskus als Haus-Präfekt. 2020 beurlaubte Franziskus Gänswein von diesem Amt, damit er sich ganz dem emeritierten Kirchenoberhaupt widmen könne.
"Schockiert und sprachlos"
In seinem kürzlich erschienenen Buch "Nichts als die Wahrheit" schrieb Gänswein, er sei damals "schockiert und sprachlos" gewesen. Das Buch sorgte international für Schlagzeilen und Diskussionen, weil es unter anderem Details über inhaltliche Konfliktlinien zwischen dem amtierenden und dem vorigen Papst enthält.
Gänswein versicherte in dem neuen Interview, er sei gegenüber dem aktuellen Kirchenoberhaupt "treu und loyal". Mit seiner Veröffentlichung habe er "keine Kriege" in der Kirche anzetteln wollen. Es sei ihm vielmehr darum gegangen, in einigen Punkten Klarheit zu schaffen.