Kirchen gestalten ab April Mannheimer Bundesgartenschau mit

Zuversichtlich nach Antworten suchen

Zur Bundesgartenschau werden in Mannheim bis zu zwei Millionen gartenbegeisterte Besucher erwartet. Die Vorbereitungen auf dem rund 100 Hektar großen Ausstellungsgelände sind nahezu abgeschlossen. Auch die Kirchen spielen eine Rolle.

Blumen in einem Garten / © matka_Wariatka (shutterstock)
Blumen in einem Garten / © matka_Wariatka ( shutterstock )

Zur Eröffnung am 14. April werden Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) erwartet. Auch die evangelische und die katholische Kirche beteiligen sich am Buga-Programm. Sie haben einen 700 Quadratmeter großen Kirchengarten gestaltet. Auf einer Bühne gibt es tägliche Andachten und sonntags ökumenische Gottesdienste.

Ein künstlicher Bachlauf und eine Klanginstallation laden zum Innehalten ein. "Wir wollen Mut machen, zuversichtlich nach Antworten auf drängende Zukunftsfragen wie Klimaschutz oder Gefahren für den Frieden zu suchen", sagte Pfarrerin Nina Roller am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Das Vorbereitungsteam freue sich auf den Start und hoffe auf persönliche Begegnungen mit den Besuchenden.

Kirchengarten erinnert an mittelalterliche Kathedrale

Der Kirchengarten greift den Grundriss einer mittelalterlichen Kathedrale auf. Wichtig ist den Planern Nachhaltigkeit, so werden alte Fahnen für ein Sonnendach recycelt, alte Kirchenbänke genutzt und Stühle der vorausgegangen Buga wiederverwendet.

Möglichkeitsgarten, Stand: 23.3.2022 (kibuga23)
Möglichkeitsgarten, Stand: 23.3.2022 / ( kibuga23 )

Das Leitwort des Auftritts, den das Erzbistum Freiburg und die Landeskirche Baden mit je 350.000 Euro finanzieren, lautet "Hier wachsen Perspektiven". Angedacht sind auch größere Gottesdienste zu kirchlichen Feiertagen auf der Buga-Hauptbühne. Beteiligt sind rund 100 Ehrenamtliche. Beispielsweise sollen sie für Besucher ansprechbar sein. Ein eigenes Team betreut die Pflanzen des Kirchengartens.

Aktuelle Themen im Fokus

Themenschwerpunkt sind Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Friedensengagement. Zu zwei täglichen Gebetszeiten und als Aufruf zum Frieden wird eine 1755 in Mannheim gegossene Glocke geläutet. Sie wurde aus der Jesuitenkirche zum Buga-Kirchenstand gebracht.

Die Bundesgartenschau Mannheim läuft 178 Tage bis zum 8. Oktober. Geplant sind rund 5.000 Veranstaltungen. Die beiden Ausstellungsflächen auf dem ehemaligen Spinelli-Kasernengelände im Nordosten Mannheims sowie im zentrumsnahen Luisenpark sind mit einer neuen Seilbahn verbunden.

Bundesgartenschauen werden seit 1951 im Zweijahresrhythmus in wechselnden Städten organisiert und präsentieren Ideen zu Gartenbau und Landschaftsarchitektur. Insgesamt erwarten die Veranstalter in Mannheim zwei Millionen Gäste, täglich bis zu 40.000. 2021 gastierte die Blumenschau in Erfurt, zuvor in Heilbronn.

Geschichte der Bundesgartenschau

Mit dem Wiederaufbau Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg begann die Geschichte der heutigen Bundesgartenschauen (BUGA). Bundespräsident Theodor Heuß eröffnete am 28. April 1951 in Hannover die erste Bundesgartenschau.

Damals ging es nicht mehr nur um die Darstellung der gärtnerischen Gestaltung. Die BUGA dient von diesem Zeitpunkt an auch der städtischen Entwicklung. So wurden in den ersten Schauen Baulücken in den vom Krieg zerstörten Städten mit Parkanlagen geschlossen. Seit Hannover zeigt die Bundesgartenschau im zweijährigen Turnus gestaltete Grünanlagen. (dpa)

Bundesgartenschau in Erfurt 2021 / © Martin Schutt (dpa)
Bundesgartenschau in Erfurt 2021 / © Martin Schutt ( dpa )
Quelle:
KNA