Diese Kompromisse habe es gebraucht, "um überhaupt in Bewegung zu kommen", erklärten die Synodalen der Frauengemeinschaft (kfd) am Samstag. Zuvor war die letzte beschlussfassende Vollversammlung des Reformprozesses Synodaler Weg in Frankfurt zu Ende gegangen.
Würdigung und Erleichterung
Als "hart erkämpften Meilenstein" würdigte der Verband den Beschluss für die Zulassung von Frauen als Diakonin, der vorangebracht worden sei und in Rom vorlegt werden soll. "Wir setzen uns nun konsequent ein, dass wir nicht weitere 50 Jahre auf die erste Priesterin warten müssen."
Erleichtert zeigten sich die kfd-Vertreterinnen darüber, dass Pläne für einen veränderten Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt auf große Zustimmung gestoßen seien. Es sei deutlich geworden, dass alle Menschen einzigartig und von Gott gewollt seien. Der Verband kündigte zudem Unterstützung für die Bischöfe an, "die sich für die notwendigen Änderungen in unserer Kirche einsetzen".
Ergebnisse der Beratungen
Die Synodalversammlung hatte sich dafür ausgesprochen, den Papst zu bitten, den Pflichtzölibat für Priester neu zu prüfen. Bei anderen Themen beschloss die Versammlung für den Bereich der Deutschen Bischofskonferenz konkrete Reformen. So soll Frauen und nicht geweihten Männern künftig die Predigt in Gottesdiensten gestattet werden. Es soll Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare geben und mehr Respekt in der Kirche für Transpersonen und für Menschen, die sich nicht als Mann oder Frau sehen. Ferner wurde beschlossen, die Normen zum Umgang mit Tätern des sexuellen Missbrauchs und zur Prävention solcher Straftaten weiter zu verschärfen.
2026 soll eine weitere Synodalversammlung beraten, ob und wie die Beschlüsse umgesetzt worden sind. Am Samstag wurden die noch fehlenden 20 Mitglieder für einen 74 Mitglieder zählenden "Synodalen Ausschuss" gewählt. Er soll die noch nicht erledigten Aufgaben des Reformprojekts fortführen und die Einrichtung eines Synodalen Rates vorbereiten, in dem Bischöfe und Laien ihre Gespräche fortsetzen wollen.