Das teilte die Diözese Hongkong am Donnerstag mit. Chow habe die Einladung "im Geist der Brüderlichkeit im Herrn" angenommen, heißt es laut dem Pressedienst Ucanews in der Erklärung. Es sei der erste offizielle Besuch eines Bischofs von Hongkong in Peking seit 1994.
Sein Besuch "unterstreicht die Mission der Diözese Hongkong, eine Brückenkirche zu sein und den Austausch und die Interaktion zwischen den beiden Seiten zu fördern", sagte Bischof Chow. Weihbischof Joseph Ha und Generalvikar Peter Choy werden den Jesuiten nach Peking begleiten.
Gottesdienst in Pekinger Kathedrale
Neben dem Treffen mit Erzbischof Li sind Begegnungen mit weiteren örtlichen Bischöfen, Priestern und Laien geplant. Die Delegation aus Hongkong werde auch das nationale Priesterseminar in Peking besuchen, berichtet Ucanews. In der dortigen Kathedrale will Bischof Chow einen Gottesdienst feiern. Auch ein Besuch am Grab des italienischen Jesuitenmissionars Matteo Ricci (1552-1610) auf dem Friedhof Zhalan Mudi ist vorgesehen.
Der 62-jährige Bischof Chow amtiert seit Ende 2021 als Bischof der Diözese Hongkong, wo laut Schätzungen rund 400.000 Katholiken leben. Bei seiner Bischofsweihe hatte Chow gesagt, es sei sein "Wunsch, eine Brücke zwischen der Regierung und der Kirche in Hongkong sowie zwischen der katholischen Kirche, anderen christlichen Konfessionen und anderen Religionen zu sein".
Katholische Kirche in Hongkong unter Druck
Im chinesischen Katholizismus gibt es zwei Gruppierungen: Neben einer regimenahen und staatlich zugelassenen "Patriotischen Vereinigung" unter Vorsitz von Pekings Erzbischof Li die sogenannte Untergrundkirche in Gemeinschaft mit dem Papst. 2018 unterzeichneten Rom und Peking ein vorläufiges Abkommen über das Verfahren zur Ernennung von Bischöfen. Der Wortlaut der 2020 und 2022 verlängerten Vereinbarung wird geheim gehalten. Dem Inhalt zufolge wählt die zuständige staatliche Religionsbehörde Chinas den Kandidaten aus und der Papst ernennt ihn.
Die katholische Kirche in der Sonderverwaltungszone Hongkong ist in einer schwierigen Lage. Seit das Regime in Peking die Demokratiebewegung dort immer mehr unterdrückt und dem politischen System der übrigen Volksrepublik angleicht, geraten auch Kirchenvertreter und andere Gläubige unter Druck, die den Positionen Chinas nicht nahe stehen.