Woelki wartet bei Segnung homosexueller Paare erstmal ab

Das soll Rom entscheiden

Über eine Segnung homosexueller Paare muss nach Ansicht des Kölner Erzbischofs Rainer Maria Kardinal Woelki der Vatikan entscheiden. Bei der Abstimmung dazu auf der Synodalversammlung hatte sich Woelki der Stimme enthalten.

Rainer Maria Kardinal Woelki / © Maximilian von Lachner (SW)
Rainer Maria Kardinal Woelki / © Maximilian von Lachner ( SW )

"Kardinal Woelki weiß um den tiefen Wunsch von gleichgeschlechtlichen Paaren nach einem kirchlichen Segen, was der Erzbischof gut nachempfinden kann", erklärte das Erzbistum am Dienstag der "Kölnischen Rundschau".

Bischof Georg Bätzing und Rainer Maria Kardinal Woelki (r.) / © Dominik Wolf (KNA)
Bischof Georg Bätzing und Rainer Maria Kardinal Woelki (r.) / © Dominik Wolf ( KNA )

Er gehe davon aus, dass sich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, in Rom um eine Klärung der Frage bemühen werde und "wartet die Stellungnahme des Heiligen Stuhls dazu ab".

Woelki hatte sich der Stimme enthalten

Die Vollversammlung des katholischen Reformprojekts Synodaler Weg hatte vorige Woche bei ihrer Abschlusssitzung beschlossen, dass es künftig offiziell in Deutschland katholische Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare und wiederverheiratet Geschiedene geben kann. Woelki hatte sich bei der Abstimmung dazu der Stimme enthalten.

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hatte am Montagabend am Rande einer Buchvorstellung in Rom gesagt, die Frage der Segnungsfeiern für gleichgeschlechtliche Paare könne nicht von einer Ortskirche im Alleingang beantwortet werden. Nötig sei vielmehr ein Dialog auf weltkirchlicher Ebene.

 Pietro Parolin
 / © Gordon Welters (KNA)
Pietro Parolin / © Gordon Welters ( KNA )

Bereits im März 2021 hatte die vatikanische Glaubensbehörde schriftlich mitgeteilt, die habe katholische Kirche keine Vollmacht, Verbindungen von Personen gleichen Geschlechts zu segnen. Es sei nicht erlaubt, Beziehungen oder selbst stabilen Partnerschaften einen Segen zu erteilen, die eine sexuelle Praxis außerhalb der Ehe einschließen.

Die Voten des Synodalen Wegs im Überblick

Die fünfte und letzte beschlussfassende Vollversammlung des Synodalen Wegs in Frankfurt (9. - 11. März) hat Beschlüsse zu Reformen in der katholischen Kirche gefasst. Insgesamt berieten die 210 Delegierten von Donnerstag bis Samstag zehn Papiere. Acht Texte wurden in Zweiter Lesung verabschiedet. Ein Text wurde zur Weiterbearbeitung in den noch zu gründenden Synodalen Ausschuss überwiesen. Ein Text passierte die Erste Lesung und ist deswegen noch nicht final beschlossen.

Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) fasst wesentliche Inhalte und Abstimmungsergebnisse zusammen.

Abstimmungsgerät bei der vierten Synodalversammlung / © Max von Lachner (SW)
Abstimmungsgerät bei der vierten Synodalversammlung / © Max von Lachner ( SW )
Quelle:
KNA