Frau von "Armen-Arzt" Batthyany soll seliggesprochen werden

Entscheidende Stütze ihres Gatten

Genau 20 Jahre nach der Seligsprechung des als "Arzt der Armen" bekannten Laszlo Batthyany-Strattmann beginnt nun dasselbe Verfahren für seine Ehefrau Maria Theresia Batthyany-Strattmann. Der Seligsprechungsprozess wurde eingeleitet.

Unterlagen zum Seligsprechungsverfahren / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Unterlagen zum Seligsprechungsverfahren / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Dies teilte die Diözese Eisenstadt am Dienstag mit. Jubiläum und Prozessauftakt werden am Sonntag um 9.30 Uhr in einem Festgottesdienst in der Basilika Güssing gefeiert, der von ORF 2 und ZDF live übertragen wird. Unter der Kirche befindet sich die Familiengruft der Batthyanys.

Bischof Ägidius Zsifkovics / © Erzdiözese Wien
Bischof Ägidius Zsifkovics / © Erzdiözese Wien

Der Festgottesdienst wird geleitet vom Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics, Konzelebrant ist der Bischof der Nachbardiözese Szombathely, Janos Szekely. Einige Texte werden auf Ungarisch vorgetragen.

Entscheidende Stütze auf Lebens- und Glaubensweg ihres Gatten

Maria Theresia Batthyany-Strattmann (1876-1951) , geboren als Gräfin von Coreth zu Coredo und Starkenberg, war eine entscheidende Stütze auf dem Lebens- und Glaubensweg ihres Gatten Ladislaus, der als erster Seliger des Burgenlandes gilt.

Der selbst aus altem ungarischem Adel stammende Augenarzt habe durch sie zu seinem tiefen Glauben gefunden, eine außergewöhnliche Hingabe an Gott entwickelt und auch den "Wunsch, ganz lieben zu wollen und danach zu handeln: im Gebet, in der Arbeit als Arzt und als Ehemann, als Familienvater und im liebevollen Umgang mit den Mitmenschen", so das Bistum Eisenstadt. Die Batthyanys heirateten 1898 und hatten 13 Kinder.

Operationen begannen und endeten mit einem Gebet

Ladislaus Batthyany-Strattmann (1870-1931) gründete Spitäler in Kittsee und Körmend und operierte in drei Jahrzehnten 3.133 Patienten am Grauen Star. Dabei behandelte er täglich bis zu 100 Patienten aus armen Verhältnissen unentgeltlich. Er gab ihnen oft sogar selbst Geld mit der Bitte, für ihn zu beten.

Auch seine Operationen begannen und endeten mit einem Gebet. Das bescherte ihm schon zu Lebzeiten den Ruf als Heiliger und wurde auch bei seiner Seligsprechung in Rom am 23. März 2003 von Papst Johannes Paul II. gewürdigt.

Kettenbrücke in Budapest / © Apostolis Giontzis (shutterstock)
Kettenbrücke in Budapest / © Apostolis Giontzis ( shutterstock )

Auch Papst Franziskus werde bei seiner anstehenden Budapest-Reise eine nach dem Seligen benannte Sozialeinrichtung besuchen. Am 29. April trifft der Papst Kinder mit Sehbehinderungen und intellektuellen Beeinträchtigungen aus dem katholischen Batthyany-Strattmann-Institut.

Eine Batthyany-Wallfahrt im Mai nach Rom steht ebenfalls im Zeichen 20 Jahre Seligsprechung und Auftakt des Prozesses für Maria Theresia Batthyany-Strattmann.

Seligsprechung

Bei einer Seligsprechung stellt die katholische Kirche durch Urteil des Papstes fest, dass ein gestorbener Mensch vorbildlich aus dem Glauben gelebt hat und Christus in besonderer Weise nachgefolgt ist. Daraus ergibt sich die offizielle Empfehlung, diese Person als Vorbild und Fürsprecher bei Gott anzunehmen. Selige werden im Gegensatz zu Heiligen nur regional verehrt. Der Seligsprechung kann aber eine Heiligsprechung und damit die weltweite Verehrung der betreffenden Person folgen.

Unterlagen zum Seligsprechungsverfahren / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Unterlagen zum Seligsprechungsverfahren / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA