DOMRADIO.DE: Was genau steckt hinter dem Bündnis?
Barbara Cremer (Nachhaltigkeitsbeauftragte der Katholischen Jugendagentur, KJA, Köln): Das Klima-Bündnis existiert in dieser Form schon seit 1990 und arbeitet vorwiegend mit Kommunen, Städten und Landkreisen zusammen und ist ein Netzwerk, das mit indigenen Völkern zusammenarbeitet. Und wir als Organisation haben das schöne Privileg, mit dabei sein zu können. Darüber freuen wir uns sehr.
DOMRADIO.DE: Warum sind Sie von der KJA Köln dem Klima-Bündnis beigetreten?
Cremer: Wir sind ein katholischer Kinder- und Jugendhilfeträger, tätig in Köln und im Rhein-Erft-Kreis. Wir haben über 90 Einrichtungen und betreuen ungefähr 9000 Kinder tagtäglich. Und da ist es uns nicht nur im kirchlichen Sinne und im Sinne der Schöpfungsgeschichte ein riesengroßes Anliegen, Umweltschutz zu fördern. Der Klimawandel ist spürbar. Und da müssen wir selber aktiv werden. Das wollen wir und unsere Kolleginnen und Kollegen vorleben und das natürlich auch an die Kinder weitertragen.
DOMRADIO.DE: Was heißt das für Sie als Jugendhilfe-Träger, dass Sie ab sofort Mitglied in diesem Bündnis sind?
Cremer: Dass wir wirklich ganz konkret unterstützen können, also auch monetär, und dass wir ganz konkret Einblicke bekommen in bestimmte Projekte. Das ist eine Transparenz, die uns sehr am Herzen liegt, weil wir auf unsere Kinder und Jugendlichen auch immer sehr transparent zugehen und sie mitnehmen und sie Teil davon sein lassen wollen.
Und wir beteiligen uns an Projekten, die das Klimabündnis zum Beispiel auch macht. Es gibt Kampagnen wie etwa die Kindermeilen. Ganz konkret können die Kinder da Meilen sammeln, indem sie zum Beispiel zu Fuß zur Schule gehen, mit dem Fahrrad kommen oder mit dem Bus fahren. Und diese Meilen werden einmal im Jahr im Rahmen der UN-Klimakonferenz vom Klimabündnis auch präsentiert.
DOMRADIO.DE: Wie haben Sie sich bereits dafür eingesetzt?
Cremer: Wir haben Jugendeinrichtungen, wir sind im offenen Ganztag tätig und da gibt es Schulgärten, wo wir uns natürlich auch aktiv einsetzen, mit den Kindern Hochbeete bauen, ein Insektenhotel erstellen oder sie auch mit bestimmten Pflanzen, die hier heimisch sind, in Kontakt bringen und wirklich im Garten mit ihnen werkeln.
Wir haben im vergangenen Jahr zum Beispiel die Umweltbox ins Leben gerufen. Das ist eine Box, wo noch mal regionale Produkte dargelegt werden und gefragt wird: Welche Produkte sind hier regional, was wird wann gegessen?
Oder auch ganz banal das Thema Mülltrennung. Es klingt banal, aber so ist es nicht, weil Mülltrennung immer noch ein riesengroßes Thema ist, auch in Schulen. Da unterstützen wir einfach, indem wir wieder und wieder anmerken, wie wichtig das ist. Und ein ganz großes Anliegen ist es uns natürlich mit den Kindern in Kontakt zu treten, um von ihnen zu hören: Was macht es für euch aus? Was bedeutet für euch Nachhaltigkeit? Was sind da vielleicht für Ideen noch vorhanden, die wir noch gar nicht bedacht haben?
DOMRADIO.DE: Wie wichtig ist dieses Thema für die Kinder?
Cremer: Das ist ganz vielfältig. Es gibt Kinder, die sind wirklich sehr dabei, die können von zu Hause schon unverpackt einkaufen, nachhaltig einkaufen, wirklich nur regionale Produkte essen. Und dann gibt es natürlich Einrichtungen, die vielleicht auch im Brennpunktvierteln sind, wo das Thema noch nicht ganz so angekommen ist, wo wirklich noch unsere Unterstützung notwendig ist.
Das Interview führte Hilde Regeniter.