EU-Bischöfe mahnen "verantwortliche" Energiepolitik an

"Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit, Solidarität"

Bei der Energiebeschaffung der EU haben die katholischen Bischöfe zu "verantwortlichen und wertebasierten" Partnerschaften aufgerufen. Menschen und Umwelt müssten geschützt werden, forderten die Bischöfe.

EU-Bischöfe: Energiewende muss fair und nachhaltig sein / © gopixa (shutterstock)
EU-Bischöfe: Energiewende muss fair und nachhaltig sein / © gopixa ( shutterstock )

Ein künftiges globales Energiesystem müsse von Gerechtigkeit, Solidarität, Teilhabe und nachhaltiger Entwicklung geleitet sein, heißt es in einer Stellungnahme der EU-Bischofskommission COMECE vom Montag. Entsprechende Abkommen dürften europäische Werte wie Menschen- und Arbeiterrechte sowie Umweltschutz nicht kompromittieren, ergänzte ein Sprecher.

Die EU-Bischofskommission COMECE

Etwa die Hälfte der Bewohner in der Europäischen Union sind nach Vatikan-Angaben Katholiken. Um den Dialog mit EU-Institutionen zu pflegen und Anliegen der katholischen Kirche zu Gehör zu bringen, unterhalten die Bischofskonferenzen der 27 Mitgliedstaaten eine eigene Kommission, die COMECE. Die Abkürzung steht für das lateinische "Commissio Episcopatum Communitatis Europensis".

Eingangsschild am Sitz der COMECE in Brüssel / © Julia Steinbrecht (KNA)
Eingangsschild am Sitz der COMECE in Brüssel / © Julia Steinbrecht ( KNA )

In dem Appell wenden sich die Bischöfe auch gegen einen "Missbrauch von Energie als geopolitisches Druckmittel" und fordern faire Ressourcenverteilung. Jeder müsse Zugang zu bezahlbarer Energie haben.

Da der Winter vor der Tür stehe, dürften Familien und Schutzbedürftige nicht im Stich gelassen werden. Viele seien nicht imstande, mit der steilen Inflation fertigzuwerden und Heizung und Strom zu bezahlen. Die aktuelle Entwicklung vergrößere soziale Ungleichheiten und die Schere bei der Energieversorgung.

"Gerechte und nachhaltige Energiewende"

Weiter mahnte die Bischofskommission, trotz des Notstands nicht die "langfristigen Ziele einer gerechten und nachhaltigen Energiewende" aus dem Blick zu verlieren. Der Verbrauch müsse und könne reduziert werden.

Solange erneuerbare Energien nicht in breiterem Umfang zur Verfügung stünden, sei es "legitim, für die am wenigsten schädliche Alternative zu optieren oder auf Übergangslösungen zurückzugreifen", so die Erklärung unter Verweis auf Papst Franziskus.

Worin diese Übergangslösungen bestehen könnten - fossile Energie oder Atomkraft -, konkretisierten die Bischöfe nicht.

Quelle:
KNA