Das sagten sowohl Bistumssprecherin Judith Rupp als auch die Anwälte der Klägerin, Oliver Stegmann und Harald Schloßmacher, auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Nun sei ein Kammertermin für 14. Juni angesetzt.
Die als "Karin Weißenfels" bekannte Frau fordert von Bischof Stephan Ackermann und dem Bistum 20.000 Euro Schmerzensgeld. Hintergrund ist, dass der Bischof den Klarnamen der unter Pseudonym bekannten Betroffenen sexueller Übergriffe vor etwa 40 Mitarbeitenden offengelegt hatte.
Die Frau gibt an, dadurch "erheblich retraumatisiert" und "gravierend in ihrem Persönlichkeitsrecht verletzt" worden zu sein.
Positionen für einen Vergleich zu weit auseinander
Ackermann unterzeichnete nach der Namensnennung eine Unterlassungserklärung und bat die Frau um Entschuldigung. Sie hatte zuvor mehrfach von "geistlichem Missbrauch" und sexuellen Übergriffen durch einen Priester von den 1980er- bis zu den 2000er-Jahren berichtet.
Den Rechtsanwälten der Klägerin zufolge lagen die Positionen der Parteien am Donnerstag für einen Vergleich zu weit auseinander. Das Bistum habe in seiner Darstellung des Falls die Rollen vertauscht und von Traumatisierung durch die Klage gesprochen.
Auch von einem Rachefeldzug der Klägerin sei die Rede gewesen. Bischof Ackermann und die Klägerin nahmen demnach nicht an der Verhandlung teil.
In arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen sind Güteverhandlungen üblich. Meistens ordnet ein Gericht das persönliche Erscheinen der Parteien an. Oft werden solche Auseinandersetzungen durch einen Vergleich erledigt, dem beide Seiten zustimmen müssen.