Vatikan weiß um Kritik zu neuen Orlandi-Ermittlungen

"Klarheit schaffen"

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat sich zu den neuen vatikanischen Untersuchungen im Fall der verschwundenen Emanuela Orlandi geäußert. Er hat demnach auch Kritik an der Initiative von Papst Franziskus wahrgenommen.

Menschen auf dem Petersplatz im Vatikan / © nomadFra (shutterstock)
Menschen auf dem Petersplatz im Vatikan / © nomadFra ( shutterstock )

Das sagte Parolin laut Vatican News am Mittwoch in Rom. Auf Inhalt oder Verfasser der Kritik ging der zweite Mann im Vatikan nicht ein.

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin / © Paolo Galosi (KNA)
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin / © Paolo Galosi ( KNA )

Franziskus hatte seinen Staatsanwalt Alessandro Diddi kürzlich mit der Wiederaufnahme der Ermittlungen im Fall der seit 40 Jahrenvermissten Vatikan-Bürgerin beauftragt. Parolin betonte, der Vatikan wolle "wirklich Klarheit schaffen". "Ich glaube, das sind wir in erster Linie der Mutter schuldig, die sehr leidet. Wir tun das mit den besten Absichten", sagte Parolin. 

Verschwundene Vatikanbürgerin

Im Juni 1983 verschwand die damals 15-jährige Tochter eines Vatikanangestellten spurlos. Alle Ermittlungen führten bislang ins Leere. Zuletzt im Oktober 2015 hatte die italienische Staatsanwaltschaft das Verfahren ergebnislos eingestellt. 

 Demonstranten machen im Jahr 2019 auf das Verschwinden von Emanuela Orlandi vor dem Vatikan aufmerksam 
 / © Burkhard Jürgens (KNA)
Demonstranten machen im Jahr 2019 auf das Verschwinden von Emanuela Orlandi vor dem Vatikan aufmerksam / © Burkhard Jürgens ( KNA )

Seit Jahrzehnten wirbt vor allem Emanuelas älterer Bruder Pietro öffentlichkeitswirksam um Aufklärung. Emanuelas Vater war Hofdiener unter Papst Johannes Paul II. und ist bereits verstorben. Die Mutter soll nach wie vor im Vatikan leben.

 

Quelle:
KNA