"Wir sollten vielleicht gar nicht immer so viel nach Rom schielen, sondern hier einfach ein bisschen unsere Grenzen sprengen", sagte die Vertreterin des Betroffenenbeirats bei der Deutschen Bischofskonferenz am Dienstagabend bei einem Podium in Mülheim an der Ruhr.
Wichtiges Signal für die Weltkirche
Rom versuche, die Ergebnisse des im März abgeschlossenen kirchlichen Reformprozess Synodaler Weg mit autoritären Mitteln einzufangen, so Beck - "aber es ist nicht einzufangen". Fragen etwa zu Macht und zur Rolle der Frau spielten weltweit eine Rolle.
Auch wenn sie sich weniger verwässerte Ergebnisse gewünscht hätte, seien die vom Synodalen Weg verabschiedeten Texte daher ein wichtiges Signal für die Weltkirche.
Deutlich kritisierte Beck, dass Missbrauchsbetroffene beim Synodalen Weg bis zum Abschluss der Beratungen kein Stimmrecht hatten. Zwar sei der Missbrauchsskandal Auslöser für den Reformdialog gewesen; Betroffene seien aber lediglich Zaungäste gewesen und hätten sich selbst für diese Rolle in den Reformprozess "reinputschen" müssen.
Der Synodale Weg sei für sie "Lernraum und Verletzungsraum" zugleich gewesen, so Beck: "Hier zeigt sich eine Kirche, wie sie sein könnte und wie sie leider immer noch ist."
Diskussion zum Synodalen Weg
Beck äußerte sich vor rund 140 Teilnehmenden bei einer Diskussion zum Synodalen Weg in der Wolfsburg, der katholischen Akademie des Bistums Essen.
Beim Synodalen Weg berieten die deutschen Bischöfe und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) zusammen mit weiteren Delegierten von Ende 2019 bis Frühjahr 2023 über die Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland. Schwerpunktthemen waren Sexualmoral, priesterliche Lebensform, Macht und Gewaltenteilung sowie die Rolle von Frauen in der Kirche.