In die Gegenrichtung zum weltweiten synodalen Prozess, sagte Hollerich in einem Interview mit der Tageszeitung "Corriere della Sera" (Donnerstag online). In Deutschland habe man über die Aufteilung der Macht in der Kirche gesprochen. In der Kirche gehe es aber nicht um Macht, sondern um Dienstämter und um das Dienen.
Die richtige Frage sei, wie man zum Dienen zurückkehre
"Wenn der Dienst sich in Macht verwandelt, haben wir ein Problem", betonte Hollerich. Die richtige Frage sei nicht, wie man die Macht teilen könne, sondern wie man es schaffe, zum Dienstamt und zum Dienen zurückzukehren.
Weiter warf Hollerich dem deutschen Synodalen Weg vor, nicht genug an den gemeinsamen synodalen Prozess der Weltkirche gedacht zu haben. "Wir müssen uns als katholische Kirche gemeinsam auf den Weg machen und nicht sagen: 'Wir machen unser Ding, und dann seht mal zu, was ihr macht!'"
Weltbischofssynode: Gemeinschaft, Teilhabe und Mission
Mit Blick auf die im Oktober in Rom beginnende Weltbischofssynode kündigte Hollerich an, es werde dort nicht um Homosexualität und Frauenordination gehen, sondern um Gemeinschaft, Teilhabe und Mission. "Das ist das Thema der Synode, und das reicht auch", erklärte Hollerich.
Der Luxemburger Erzbischof ist der vom Papst ernannte "Generalrelator" der Weltsynode und damit ihr Inhalte-Koordinator.