Das berichtet das koptische Portal "Watani". Damit sind seit 2016 insgesamt 2.815 ohne Erlaubnis operierende christliche Gotteshäuser nachträglich genehmigt worden.
Kultfreiheit in Verfassung verankert
Rechtskräftig wird die Legalisierung laut Bericht, wenn die Kirchen baulich stabil sind, die Mindestvorkehrungen im Bereich Sicherheit erfüllen, etwa mit Bereitstellung von Feuerlöschern. Zudem müssen sie den Besitz des Grundstücks nachweisen und die erforderlichen Gebühren entrichten. Um die Bewilligung hatten sich laut Bericht insgesamt 3.730 bislang unbewilligte Kirchen beworben.
Die ägyptische Verfassung gewährt den drei abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam Religions- und Kultfreiheit. Die Legalisierungskampagne geht auf ein im August 2016 verabschiedetes Gesetz zu Bau und Instandsetzung von Kirchenbauten zurück. Es soll Christen den Erhalt von Baugenehmigungen für Gotteshäuser erleichtern. Vor Inkrafttreten des Gesetzes hatten Christen über quasi aussichtslose Genehmigungsverfahren geklagt. Viele Kirchbauten entstanden so ohne die nötigen Genehmigungen.
Über zehn Prozent Christen
Schätzungen zufolge stellen Christen zwischen 10 und 14 Prozent der rund 101 Millionen Einwohner Ägyptens. Der Großteil von ihnen gehört der koptisch-orthodoxen Kirche an, die ihre Anfänge auf den Evangelisten Markus zurückführt. Angaben über Mitgliederzahlen der altorientalischen Kirche schwanken zwischen acht und zwölf Millionen.