Ein Thema des Treffens am Dienstag könnten die politischen Gefangenen in Kuba gewesen sein.
Bei Protesten 2021 hatten Tausende Menschen eine demokratische Öffnung des Ein-Parteien-Systems gefordert. Zahlreiche Regierungskritiker und Demonstranten wurden damals verhaftet und zu Gefängnisstrafen verurteilt. Franziskus hatte sich im Februar über einen Gesandten für deren Freilassung ausgesprochen.
Zudem könnte es um den Ukraine-Krieg gegangen sein. Der Papst hat eine Friedensmission für das Land ins Leben gerufen; Miguel Diaz-Canel verfügt über gute Verbindungen zu Russlands Präsident Wladimir Putin.
"Es reicht mit der Diktatur, es reicht mit der Unterdrückung"
Vor dem Treffen im Vatikan kritisierte eine Handvoll Demonstrierender die Begegnung von Papst und Diaz-Canel. "Es reicht mit der Diktatur, es reicht mit der Unterdrückung", sagte einer von ihnen am Dienstagmorgen in Rom.
Die Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Kuba waren zeitweise schwierig. Während der Kubanischen Revolution in den 1950er Jahren verfolgte die Regierung in Havanna gezielt Kirchenvertreter.
Entspannung brachte eine Kuba-Reise von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1998, der dazu aufrief: "Möge Kuba sich der Welt öffnen und die Welt sich öffnen für Kuba." 2016 ermöglichte die kubanische Regierung die historisch einmalige Begegnung von Papst Franziskus und dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill in Havanna.
Kuba erlebt seit Monaten eine schwere Versorgungskrise
Die Karibikinsel erlebt seit Monaten eine schwere Versorgungskrise. Die offiziell verbotene Opposition macht das sozialistische Wirtschaftssystem und Korruption für die Mangellage verantwortlich.
Die kubanische Regierung dagegen erklärt, das jahrzehntelange US-Handelsembargo habe die Wirtschaftskrise ausgelöst. Seit den Sozialprotesten 2021 haben mehr als 300.000 überwiegend junge Menschen die Karibikinsel verlassen.