"Die versteckte Agenda des Besuchs von Diaz-Canel beim Papst lässt vermuten, dass die Gefangenen des 11. Juli in Kuba zur Sprache kommen werden", schrieb das Portal "14ymedio" am Wochenende.
Neben Diaz-Canel gehören auch dessen Ehefrau Lis Cuesta und Außenminister Bruno Rodriguez der Delegation an. Über die Gesprächsinhalte ist bislang nichts bekannt.
Wunsch des Papstes nach Freilassung
Der von Papst Franziskus entsandte Kurienkardinal Beniamino Stella hatte bei einem Kuba-Besuch im Februar öffentlich und im Beisein von Diaz-Canel den Wunsch des Kirchenoberhauptes übermittelt, die inhaftierten Teilnehmer der Sozialproteste von 2021 freizulassen.
Es sei wichtig, dass die jungen Menschen, die ihre Gedanken in der bekannten Weise zum Ausdruck gebracht hätten, nach Hause zurückkehren können, habe Franziskus wissen lassen.
Krise in Kuba hält seit 2021 an
Kuba erlebt seit längerem eine schwere Versorgungskrise. Seit Ausbruch von Sozialprotesten im Juli 2021 haben bereits mehr als 300.000 überwiegend junge Menschen die sozialistisch regierte Karibikinsel verlassen. Zahlreiche Regierungskritiker und Demonstranten wurden verhaftet und zu Gefängnisstrafen verurteilt.
Die offiziell verbotene Opposition macht das sozialistische Wirtschaftssystem und Korruption für die Mangellage verantwortlich. Die kubanische Regierung dagegen erklärt, das jahrzehntelange US-Handelsembargo habe die Wirtschaftskrise ausgelöst.
Bei den Protesten am 11. Juli 2021 forderten tausende Kubaner eine demokratische Öffnung des Ein-Parteien-Systems.