ZdK will Macht der Bischöfe über Kirchenmittel beschneiden

"Entscheidungsmonopol muss beendet werden"

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken will mehr Mitsprache von Laien in Finanzfragen der Kirche. Im Bischofsveto gegen die Finanzierung des von Rom abgelehnten Synodalen Ausschusses sieht das ZdK ein Ausspielen der "Machtkarte".

Kreuz und Logo des ZdK / © Harald Oppitz (KNA)
Kreuz und Logo des ZdK / © Harald Oppitz ( KNA )

"Das Entscheidungsmonopol der Bischöfe über die Kirchensteuer muss beendet werden. Bischöfe haben die Machtkarte ausgespielt. Daraus müssen Konsequenzen gezogen werden", heißt es in einem am Freitag in Berlin verabschiedeten Beschluss des ZdK-Hauptausschuss'.

Reaktion auf bischöfliches Veto gegen Finanzierung

Das Gremium reagierte damit auf eine Entscheidung der deutschen Bischöfe vom Dienstag, nicht die vorgesehenen Mittel für den geplanten Synodalen Ausschuss freizugeben. Dieser soll den Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland fortführen.

Die Finanzierung über den Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) hätten die 27 Ortbischöfe einstimmig beschließen müssen.

Rudolf Voderholzer (l), Bischof von Regensburg, und Stefan Oster, Bischof von Passau / © Arne Dedert (dpa)
Rudolf Voderholzer (l), Bischof von Regensburg, und Stefan Oster, Bischof von Passau / © Arne Dedert ( dpa )

Die Bischöfe Gregor Maria Hanke (Eichstätt), Stefan Oster (Passau), Rudolf Voderholzer (Regensburg) und Kardinal Rainer Maria Woelki (Köln) stimmten jedoch unter Verweis auf Vorbehalte aus dem Vatikan dagegen.

DBK sucht nun nach anderem Finanzierungsmodell

Daraufhin kündige die Bischofskonferenz an, nach einem alternativen Finanzierungsmodell zu suchen, um die Weiterarbeit auf dem Synodalen Weg möglich zu machen.

Die erste Sitzung des Synodalen Ausschusses solle aber wie vorgesehen am 10. und 11. November stattfinden. Der ZdK-Hauptausschuss forderte die Bischöfe auf, schnell einen konkreten Weg zu ebenen.

Irme Stetter-Karp und Georg Bätzing / © Maximilian von Lachner (SW)
Irme Stetter-Karp und Georg Bätzing / © Maximilian von Lachner ( SW )

Die Präsidentin des Laiendachverbands, Irme Stetter-Karp, hatte zuvor bereits erklärt: "Die aus dem Ständigen Rat der Deutschen Bischofskonferenz bekanntgegebene Tatsache, dass vier Bischöfe den weiteren Gang nicht mitfinanzieren möchten, kann uns von Reformen nicht abhalten."

Synodaler Ausschuss als Zwischenschritt

Im Synodalen Weg hatten Bischöfe und Laien in Deutschland seit Dezember 2019 als Konsequenz aus den Missbrauchsskandalen über Reformen gesprochen.

Es ging um mehr Kontrolle bischöflicher Macht, Frauenrechte und einen angemessenen Umgang mit der Vielfalt geschlechtlicher Identitäten.

Der Reformprozess soll über einen Zwischenschritt in Gestalt eines Synodalen Ausschusses 2026 in einen dauerhaften Synodalen Rat münden. In diesem Gremium sollen Bischöfe und Laien gemeinsam beraten und entscheiden. 

Synodaler Weg

Der Begriff "Synodaler Weg" verweist auf das griechische Wort Synode. Es bedeutet wörtlich "Weggemeinschaft"; im kirchlichen Sprachgebrauch bezeichnet Synode eine Versammlung von Bischöfen oder von Geistlichen und Laien.

Der Reformdialog Synodaler Weg dauerte von Ende 2019 bis Frühjahr 2023. Dabei berieten die deutschen katholischen Bischöfe und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) zusammen mit weiteren Delegierten über die Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland.

Das gelochte Metallkreuz und Teile des Schriftzugs Synodaler Weg  / © Julia Steinbrecht (KNA)
Das gelochte Metallkreuz und Teile des Schriftzugs Synodaler Weg / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA