Steen ist aktuell die theologische Leiterin des Breklumer Christian-Jensen-Kollegs. Magaard wird am Reformationstag, dem 31. Oktober, aus Altersgründen aus dem Amt scheiden; Steen soll am 5. November im Dom zu Schleswig in ihr Amt eingeführt werden.
Auch aus dem "Wort zum Sonntag" bekannt
Steen erhielt im dritten Wahlgang 106 Stimmen und lag damit über der erforderlichen Stimmenzahl von 79, was der Mehrheit der gesetzlichen Mitglieder der Landessynode entspricht. 24 Synodale enthielten sich; eine abgegebene Stimme war ungültig.
Ihr Gegenkandidat, der Husumer Pastor Friedemann Magaard, hatte seine Kandidatur nach dem zweiten Wahlgang, in dem er 53 Stimmen erhielt, zurückgezogen.
Vor ihrer Tätigkeit in Husum hatte Steen unter anderem die deutsche Auslandsgemeinde in Lissabon geleitet und war Sprecherin des "Worts zum Sonntag".
Hoffnung auf Wandel in der Kirche
Vor den Kirchenparlamentariern aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern bekannte sich die Theologin zu einer "Kirche auf dem Weg des Wandels". Sie betonte: "Wir alle werden gebraucht: Dringend, und in unserer Gesellschaft, in diesen Krisenzeiten nötiger denn je."
In der Kirche müsse sich jedoch vieles ändern: Der Mitgliederschwund in der evangelischen Kirche lasse sich nicht aufhalten. Bis 2030 müsse die Kirche auf 400 Pastoren verzichten. Auch unter den Pröpstinnen und Pröpsten würden viele in den Ruhestand gehen.
"Meine Generation sind die, die die Kirche über diesen Zeitraum hinaus gestalten sollen", sagte Steen. "Und ich wünsche mir, dass wir dafür auch auf der Leitungsebene eine Stimme bekommen."
Als Bischöfin wolle sie unangenehme Themen ansprechen – auch gegen Widerstände. "Wir werden neue Gesprächsräume eröffnen, wenn wir uns trauen, kantiger in die Öffentlichkeit zu gehen", erklärte Steen. Zudem trete sie ein für eine "gute gelebte Spiritualität: Eine geistliche Erdung ist wichtig, sonst verlieren wir schnell unseren Kern."