Das bestätigte ein EKD-Sprecher am Donnerstag auf Anfrage. "Die Themen rund um den Schutz des Lebens bleiben gesellschaftlich, wie für die evangelische Kirche von höchster Bedeutung", so der Sprecher weiter. Es sei wichtig, diese Fragen in zeitgemäßer Form anzugehen und christliche Positionen in die öffentliche Debatte einzubringen, wie es bislang in der "Woche für das Leben" geschehen sei.
"Keine Relevanz für die EKD"
"In den vergangenen Jahren hat sich jedoch immer mehr gezeigt, dass diese Wirkungen der 'Woche für das Leben' nur noch sehr partiell und regional unterschiedlich gegeben sind." Über die Gestaltung der bereits in Planung befindlichen "Woche für das Leben" im Jahr 2024 werden die Kirchen den Angaben zufolge gemeinsam im Herbst beraten.
Die katholische Deutsche Bischofskonferenz hatte am Montag Berichte über einen Ausstieg der EKD aus der ökumenischen Initiative bestätigt. "Wir sind traurig, dass eine der ältesten ökumenischen Initiativen in Deutschland, die sich seit fast 30 Jahren als wichtiger Beitrag zur Bewusstseinsbildung für den Wert und die Würde des menschlichen Lebens einsetzt, für die EKD keine Relevanz mehr hat", erklärte Sprecher Matthias Kopp.
Aktionswoche seit 30 Jahren
1991 hatten die Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) die bundesweite Aktionswoche ins Leben gerufen, 1994 hatte sich die EKD angeschlossen. Ziel ist es, gemeinsam für den Schutz menschlichen Lebens in all seinen Phasen einzutreten. Dabei ging es bisher aber nicht nur um Themen wie Abtreibung und Sterbehilfe.
In diesem Jahr etwa beschäftigte sich die Aktionswoche unter dem Motto "Generation Z(ukunft). Sinnsuche zwischen Angst und Perspektive" um die Sorgen junger Menschen vor Krisen wie Krieg, Klimawandel und Corona-Pandemie.