Das sagte Andrij Jurasch in einem Interview mit der katholischen Tageszeitung "Avvenire" (Donnerstag). Dies zeige sich schon allein an der Behandlung, die Zuppi in Kiew erfahren habe. Der Empfang sei herzlich gewesen, er habe mit Präsident Wolodymyr Selenskyj gesprochen, in Moskau hingegen nur mit einem Beamten.
Betonung des gerechten Friedens
Auch habe Selenskyj seine Einladung an Franziskus zu einer Reise in die Ukraine erneuert. Wenn sie zustande käme, wäre es "ein apostolischer Besuch in dem Sinne, dass der Apostel sich einem leidenden Volk nähert".
Laut Jurasch ist es entscheidend, dass Zuppi bei seinem Besuch in Kiew gesagt habe, es müsse einen "gerechten Frieden" geben.
Der Papst habe verstanden, dass die Ukraine keine andere Wahl habe, als ihr Land zu verteidigen, um zu überleben. Selenskyj habe Kardinal Zuppi erklärt, dass die Ukraine nicht bereit sei, "Verhandlungen aufzunehmen, auch nicht mit der Hilfe einer dritten Partei, die einen Gebietsverlust beinhalten, um den Krieg zu beenden".
Papst als humanitärer Vermittler
Dennoch sei die Ukraine "offen für klare Vereinbarungen und für jeden Vorschlag zu Themen, die es ermöglichen, klar definierte Ziele zu erreichen". In diesem Kontext nannte der ukrainische Diplomat den Gefangenenaustausch; hier sei der Papst bereits ein Vermittler im humanitären Sinn.
Ähnlich sei es mit der "Tragödie" der Kinder, die nach Russland deportiert worden seien. Auch hier sei "jede Geste willkommen". Jurasch fügte hinzu: "Ich bin überzeugt, dass der Papst zu jeder Anstrengung bereit ist."