Von den 21 Kardinalsanwärtern sind 18 jünger als 80 und somit berechtigt, bei der Papstwahl mitzuwirken. Das Konsistorium zur Ernennung soll am 30. September abgehalten werden.
Vatikanische Diplomaten und Behörden-Chefs
Unter den künftigen Kardinälen sind drei Chefs von wichtigen Behörden im Vatikan: Der Leiter der Behörde, die für die Ernennung neuer Bischöfe zuständig ist, Robert Prevost, der Leiter der Behörde für die mit Rom verbundenen Ostkirchen, Claudio Gugerotti, und der künftige Chef der Glaubensbehörde, Victor Fernandez.
Zwei der künftigen Kardinäle kommen aus dem Diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls: der Schweizer Emil Tscherrig, derzeit Nuntius des Papstes bei der Italienischen Republik, und Christophe Pierre, Nuntius in den USA
Leiter von Ortskirchen bilden größte Gruppe
Die größte Gruppe der neuen Kardinäle bilden die Leiter von Ortskirchen in unterschiedlichen Ländern und Erdteilen. Einer der bekanntesten unter ihnen ist Pierbattista Pizzaballa, als Lateinischer Patriarch von Jerusalem einer der höchstrangigen Vertreter der katholischen Kirche im Nahen Osten.
Vier der künftigen Kardinäle arbeiten in der Leitung von Diözesen in Europa: Grzegorz Ryś, Erzbischof von Łódź, Jose Cobo Cano, Erzbischof von Madrid, Francois-Xavier Bustillo, Bischof von Ajaccio (Korsika) und Americo Alves Aguiar, Weihbischof in Lissabon.
Auch Afrika, Asien und Lateinamerika vertreten
Afrika ist mit dem Erzbischof von Kapstadt, Stephen Brislin, dem Erzbischof von Juba, Stephen Mulla, und dem künftigen Erzbischof von Tabora (Tansania), Protase Rugambwa, vertreten.
Zwei Erzbischöfe aus Lateinamerika werden zu Kardinälen ernannt: Angel Rossi (Cordoba/Argentinien) und Luis Rueda (Bogota).
Aus Asien werden der Bischof von Hongkong, Stephen Chow Sau-Yan, und der Bischof von Penang in Malaysia, Sebastian Francis, ins Kardinalskollegium aufgenommen.
Künftiger Kardinal ohne Bischofsweihe und "Beichtvater des Papstes"
Schließlich kündigte der Papst an, dass er auch den Ordensoberen der Salesianer Don Boscos, den Spanier Angel Fernandez Artime (60), zum Kardinal ernennen will. Er ist der einzige unter den neu ernannten Papstwählern, der noch nicht die Bischofsweihe hat.
Die drei aus Altersgründen nicht stimmberechtigten neuen Kardinäle sind: Der pensionierte Vatikandiplomat und langjährige Sekretär im Päpstlichen Migrantenrat, Agostino Marchetto (82), Diego Rafael Padron (84), Alt-Erzbischof von Cumana in Venezuela, und der Kapuzinerpater Luis Pascual Dri (96).
Er ist seit Jahrzehnten als Beichtvater in einem Marienheiligtum in Buenos Aires im Einsatz und wurde in argentinischen Medien als "Beichtvater des Papstes" bezeichnet.
Herkunftsvielfalt verdeutlicht Universalität
Die Vielfalt der Herkünfte der neuen Kardinäle, so Papst Franziskus laut "Vatican News", drücke die Universalität der der Kirche aus, die fortsetze, die gnädige Liebe Gottes allen Menschen auf der Welt zu verkünden.
Zusätzlich offenbare die Einsetzung der Kardinäle in der Diözese Rom das untrennbare Band zwischen dem Heiligen Stuhl und den in der Welt verteilten Ortskirchen.