Taufen an russischer Front haben Rekordhöhe erreicht

Sakramente im Schützengraben

Viele russische Soldaten treten an der Front im Ukraine-Krieg laut dem Moskauer Patriarchat in die orthodoxe Kirche ein. Ein Militärgeistlicher habe in zehn Tagen 500 Männer getauft.

Ein ukrainischer Militärseelsorger spricht mit einem verletzten ukrainischen Soldaten / © Ben Birchall (dpa)
Ein ukrainischer Militärseelsorger spricht mit einem verletzten ukrainischen Soldaten / © Ben Birchall ( dpa )

Das sagte der für die Streitkräfte zuständige Metropolit Kyrill Pokrowski der russischen Staatsagentur RIA Nowosti (Montag). "Stellen Sie sich vor, ein Priester geht während des Kampfeinsatzes in der ersten Linie von Unterstand zu Unterstand, und so viele Männer äußern den Wunsch, zum ersten Mal die Sakramente zu empfangen." 

Das zeuge von dem starken inneren Bedürfnis vieler Kämpfer, einen Priester zu sehen und das Wort Gottes zu hören, so der Bischof. "Ein bekanntes Sprichwort lautet: Es gibt keine Atheisten in den Schützengräben." Das würden auch die Soldaten sagen und so die Bedeutung des Glaubens betonen.

Nach den Worten Pokrowskis gehen alle Geistlichen freiwillig an die Front. Keinem Priester werde das befohlen. "Es gibt nicht genügend Priester, die an die Front wollen", räumte er ein. Der 59-jährige Metropolit leitet in der russisch-orthodoxen Kirche seit Mai die Abteilung für die Zusammenarbeit mit den Streitkräften und den Strafverfolgungsbehörden. Die Kirche unter Leitung von Patriarch Kyrill I. unterstützt Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine, was international für Entsetzen und Empörung sorgte.

Streubomben für die Ukraine?

Abgerissene Hände, verstümmelte Beine: Fotos von Streubomben-Opfern zeigen das Leid, das Streubomben auch in der Zivilbevölkerung anrichten können. Dennoch ist die Munition nicht überall verboten.

Die USA haben sich entschieden, Streumunition an die Ukraine zu liefern. "Wir werden die Ukraine in dieser Konfliktphase zu keinem Zeitpunkt schutzlos zurücklassen. Punkt", sagte der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, am Freitag zur Begründung. Es ist wieder mal ein qualitativ neuer Schritt bei der militärischen Unterstützung der Ukraine.

Ein Anwohner betrachtet sein Haus im ukrainischen Slowjansk, das bei einem Raketenangriff beschädigt wurde / © Roman Chop/AP (dpa)
Ein Anwohner betrachtet sein Haus im ukrainischen Slowjansk, das bei einem Raketenangriff beschädigt wurde / © Roman Chop/AP ( dpa )
Quelle:
KNA