Ausgerechnet zum katholischen Weltjugendtag in Lissabon mit bis zu 1,5 Millionen Teilnehmern treten Portugals Ärzte in den Streik. Die Arbeitsniederlegungen hätten landesweit Auswirkungen auf Zehntausende Praxen und Gesundheitszentren, kündigte Portugals Ärztegewerkschaft SIM an.
Die Proteste, die bereits Anfang dieser Woche begannen, sollen den ganzen August über andauern. Offenbar wählten die Ärzte bewusst den 1. und 2. August als Schwerpunkt des Ausstands, da mit Beginn des Weltjugendtags die Medienaufmerksamkeit groß sein dürfte.
Druck erhöhen
Grund für die Streiks sind höhere Gehaltsforderungen sowie ein Streit um bessere Arbeitsbedingungen, wie der Ärzteverband FNAM erklärte. Die vorgeschriebene maximale Überstundenzahl dürfe nicht weiter systematisch überschritten werden.
Mit den bereits begonnenen Streiks, an denen sich auch die Apotheken beteiligen, soll der Druck auf das Gesundheitsministerium erhöht werden, das nach 15-monatigen Verhandlungen immer noch kein Entgegenkommen gezeigt habe. Die Krankenpfleger-Gewerkschaft Sindepor will sich vom 1. bis 4. August ebenfalls den Protesten während des Weltjugendtags mit Papst Franziskus anschließen.