DOMRADIO.DE: Zum Weltjugendtag (WJT) verbreiten Sie mit Ihrem Podcast "Einfach Beten!" die offiziellen Morgen-, Mittag- und Abendgebete des WJTs. Was genau ist geplant?
Pater Martin Föhn (Jesuit und Seelsorger in Basel): Es ist geplant, dass diese drei Impulse von uns in deutscher Sprache in das weltweite Gebetsnetzwerk des Papstes clicktopray gebracht werden. Damit sollen die Themen und die Leute des WJTs über das Gebet miteinander verbunden werden.
DOMRADIO.DE: Welchen Mehrwert hat es, auf weite Distanzen zusammen zu beten?
Föhn: Es verbindet uns untereinander und mit Gott. Als Menschen haben wir die Fähigkeit, uns mit dem Geist über Raum und Zeit hinweg zu verbinden und unterwegs zu sein. Das Gebet verbindet uns zusätzlich mit Gott und richtet uns auf Gott hin aus. So können wir alle vor Ort beim WJT und auch die nicht zum WJT gereisten am Gebet mit Papst Franziskus teilhaben lassen.
DOMRADIO.DE: Für wen ist Ihr Angebot gedacht?
Föhn: Es ist für Jung und Alt gedacht. Über die App kann man den Weg der WJT-teilnehmenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen verfolgen. Die Impulse behandeln neben Textstellen des Evangeliums auch verschiedene Stellen aus dem päpstlichen Schreiben Christus Vivit.
DOMRADIO.DE: Was bietet sie außerhalb der Zeit des WJT 2023 an?
Föhn: Jeder Monat ist einem bestimmten Gebetsanliegen gewidmet. Das verkündet der Papst für jeden Monat in einer Videobotschaft. Der Juli thematisiert die Eucharistie. Auch dazu gibt es jeden Tag drei Impulse, die man mitbeten kann. Zusätzlich kann man konkret für andere Menschen beten oder eigene Gebete formulieren und andere Menschen daran teilhaben lassen.
Wenn man selbst so ein Gebetsanliegen formuliert hat, kann man dieses in der App oder auf der Internetseite formulieren. Nach dem Veröffentlichen des Gebetes kann man es mitbeten und mit einem Klick auf den 'Amen'-Button kennzeichnen. So sieht man auch, wer und wie viele das Gebet gebetet haben.
DOMRADIO.DE: Das ganze Projekt mit Gebetsnetzwerk, App und Podcast steht im Zeichen der ignatianischen Tradition. Was steckt da genau hinter?
Föhn: Die ignatianische Tradition zeichnet sich durch eine reflektive Praxis aus. Es werden viele Fragen gestellt und nicht nur Psalmen heruntergebetet. So ist es auch ein Bestandteil, über das eigene Leben nachzudenken und es in das Licht Gottes zu stellen, sich auf Gott hin auszurichten und sich zu fragen, wie man unterwegs ist.
Das Interview führte Katharina Geiger.