Derzeit gehen Bilder der infolge von Waldbränden verwüsteten Hawaii-Insel Maui um die Welt. Am Samstag wird von mindestens 80 Todesopfern berichtet, die die Brandkatastrophe forderte. Diese Zahl wird sicher noch steigen.
Doch machte angesichts des großen Unglücks auch eine positive Meldung die Runde: In der Kurzvideo-App TikTok ging die Aufnahme einer Kirche viral, die inmitten der Ruinen stehen blieb.
Es handelt sich dabei um die katholische Kirche Maria Lanakila ("Siegreiche Maria") in der vom Brand besonders betroffenen alten Walfänger- und Plantagenstadt Lāhainā.
Spendenaufrufe katholischer Hilfsorganisationen
Laut einem Bericht der "Daily Mail" blieben Turm und Kirchenfenster des 1846 erbauten Gotteshauses den Bränden ringsum zum Trotz intakt.
In einem Facebook-Posting schreibt die katholische Gemeinde des Kostbarsten Blutes aus Denver in Colorado, dass die Kirche als einzige vollständig verschont worden sei.
Die Gemeinde wünscht, dass sie ein "Leuchtfeuer des Lichts" für die Menschen vor Ort darstelle. Doch Hoffnung allein kann nicht genügen.
"Angelus News", ein Nachrichtenportal der Erzdiözese Los Angeles, berichtet von Spendenaufrufen katholischer Hilfsorganisationen der Diözese Honolulu.
Lebensgrundlagen liegen unter Schutt
Dabei geht es vor allem um Obdach und Nahrung für die mehr als 11.000 evakuierten Bürger, von denen manche im Ozean Zuflucht gesucht haben sollen.
Im Gespräch mit dem katholischen Online-Portal "The Pillar" ruft Monsignore Terrence Watanabe, Pfarrer der nahegelegenen Sankt-Antonius-Gemeinde, aber auch zu Gebeten auf.
Watanabe zeichnet ein drastisches Bild von den Verhältnissen vor Ort: Von jeglicher Kommunikationsinfrastruktur abgeschnitten, haben unzählige Menschen keinen Kontakt zu ihren Liebsten und Nächsten.
Zahlreiche Arbeitsplätze und Häuser sind mit der Katastrophe verloren gegangen, die Lebensgrundlagen etlicher Menschen liegen unter Schutt.
Überwältigende Solidarität
Watanabe zufolge geht es erst einmal um die Erfüllung basaler menschlicher Bedürfnisse. Die Menschen seien geschockt, aber auch die Solidarität groß, sowohl von Nachbarn wie der ganzen Welt.
Trotz der bleibenden menschlichen und wirtschaftlichen Schäden schöpft der Priester Hoffnung aus dieser Erfahrung.
Die Diözese Honolulu berate noch über Hilfsprogramme, bisher kommt die kirchliche Hilfe vor allem von den lokalen Gemeinden.
Hawaiianischer Priester ruft zum Gebet auf
Da unklar ist, inwiefern die US-Regierung eingreifen will, stehe noch die Frage im Raum, wie die vielen plötzlich obdach- und arbeitslos gewordenen Menschen langfristig untergebracht und versorgt werden sollen.
Auf die Frage hin, was Menschen jenseits Hawaiis tun könnten, um das Leid zu lindern, antwortet Watanabe: "Nun, das Erste ist Gebet. Das ist an diesem Zeitpunkt das hilfreichste." Darüber hinaus natürlich Spenden.
Das US-Nachrichtenportal "CBS News" hat einen Überblick über Organisationen veröffentlicht, denen Spenden zugunsten der Opfer der Brandkatastrophe auf Maui übermittelt werden können (Link folgen).